Demokratieverständnis Rodelberg

Demokratieverständnis Rodelberg Daniel Zylbersztajn, wuchs im Münchner Olympischen Dorf auf. Eine Auseinandersetzung mit der Gedenkstättenkontroverse zu München 1972 Der ehemalige Münchner Olympiadorfbewohner Daniel Zylbersztajn ist freier Auslandskorrespondent in London. Er schreibt heute vor allen für die taz und die Jüdische Allgemeine @zylbersztajn http://dzx2.net Eine Kurzversion dieses Textes erschien am 8.1. als Feuilleton in der Jüdischen…


Plan der olympischen Haueser und wo die einzelnen Nationalteams untergebracht waren  Sicht auf IsraelDemokratieverständnis Rodelberg

Daniel Zylbersztajn, wuchs im Münchner Olympischen Dorf auf. Eine Auseinandersetzung mit der Gedenkstättenkontroverse zu München 1972

Der ehemalige Münchner Olympiadorfbewohner Daniel Zylbersztajn ist freier Auslandskorrespondent in London. Er schreibt heute vor allen für die taz und die Jüdische Allgemeine @zylbersztajn http://dzx2.net

Eine Kurzversion dieses Textes erschien am 8.1. als Feuilleton in der Jüdischen Allgemeinen

www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21129

 

An English translation is ready and available on request.  An English Summary can be found at the end.

 

StrassenschildAls 1972 die Mitglieder der radikalen palästinensischen Black Septemberbewegung den Großteil des israelischen Olympiateams in die Luft jagten, wollte man sich die “heiteren” Olympischen Spiele, trotz Rufen nach einem Abbruch nicht nehmen lassen, schon bald gingen die Spiele weiter. Auch heute soll der Spaß keinem genommen werden. Olympiadorfbewohner protestierten lauthals gegen die auf sie gedrängte permanente Gedenkstätte vom Konzept des Architekturbüros Brückner + Brückner. “Hier ist unser Rodelberg,” verteidigte sich das Dorf, und „man könne das alles ja nicht bewachen.“

Ich bin ehemaliger Bewohner des Olympiadorfes, und gleichsam jüdisch. 1973 zogen meine Eltern, ich war damals drei, in das Dorf. Die Pläne dazu hatten sie schon vor dem Attentat gemacht und mein Vater wollte wegen der Geschehnisse nichts ändern.  Er dachte sogar daran in der Connollystrasse, dort wo sich alles zugetragen hatte zu kaufen, den diese Wohnungen wollte nach dem Attentat niemand richtig und waren leicht zu haben.

Das Verhalten meines Vaters, einem Überlebender der Shoa, lässt vermuten, dass es ihm nun alles egal gewesen sein muss.  Das Versprechen auf Wohnungen an einem noch ungeschriebenen neuen modernen internationalträchtigen deutschen Wohnort erschüttert, war das Olympiadorf wohl nun das gleiche Deutschland, wie überall anders auch, mit Straßen in welchen man vom düstere Schicksal der Juden in Deutschland erfahren konnte (auch wenn es hier nicht direkt auf die Schuld der Deutschen zu führen ist).  Aber die deutsche Machtlosigkeit im September 1972 stand ja auch im Zusammenhang mit dem deutschen Selbstverständnis nach 1945, man musste erst wieder lernen mit Gewalt auch mit der Gefahr von Gewalt anderer umzugehen.

Das neue olympische Dorf hätte hier ein ungeschriebenes Blatt sein können, das Internationalismus feiert, so wollte man es als man sich das Konzept der Münchner Spiele ende der hippen 60ger ausdachte.  Vielleicht war es das, was meine Eltern anzog. Ein Versprechen auf ein neues moderneres leichteres Deutschland. Und dann bekam es am Ende doch alles anders.  mitverursacht durch fatale Fehlentscheidungen auf zahlreichen politischen und polizeilichen Ebenen deutscher Führungskräfte.

Der Connolly "Rodelberg" (c) Daniel Zylbersztajn
Der Connolly “Rodelberg” (c) Daniel Zylbersztajn

Die neuen nacholympischen Bewohner genossen und genießen das Leben im olympischen Dorf. Tatsächlich ist es eine Oase, in der auf der oberen Ebene keine motorbetriebenen Fahrzeuge stören, und Kinder ohne Gefahr spielen können. Auch ich tat dies. Und im Winter, da ging ich mit meinen Freunden auf vielen der Dämme tatsächlich rodeln. Der Hügel an der Connollystrasse, dort wo das Denkmal jetzt geplant ist, und von wo aus viele die Ereignisse 1972s beobachteten, war wirklich der höchste mit seinen etwa 20 Metern, mit Ausnahme eines noch besseren Rodelhügels, dem 15 Minuten weiter gelegenen Olympiaberg. So schlimm wäre der Bau einer Gedenkstätte am „Connollyberg“ dann doch nicht, höchstens weniger bequem, weil man ein bisschen weiter für mehr für den Spaß laufen müsste. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass dieses Jahr gerade mal 10 Tage Schnee lag, sind Proteste zum Connollyhügel als geeigneter Ort für eine Gedenkstätte ziemlich fragwürdig.

Was da 1972 geschah, das vergaß man hier zumindest in den erste 20 Jahren einfach. Es wurde weder erwähnt, noch war es für die meisten sichtbar, mit Ausnahme jener, die im hinteren Teil der Connollystrasse lebten. Jeden fünften September pilgerten Funktionäre des Landes und der Stadt sowie der jüdischen Gemeinde zur Connollystrasse 31 und legten Kränze nieder. Nur kleine Steine fremder Besucher auf mehreren Ebenen häufen sich stets auf der steinernen Gedenktafel vor dem Eingang des Hauses.

So sah ich mich gezwungen, 1984 war es, glaube ich – ich war gerade inmitten der Pubertät und Identitätsbildung – mehrere Wände im Dorf mit schwarzer Farbe zu beschmieren. “Vergesst nicht 5.9.1972”!, schrieb ich in schwarzen Großbuchstaben unter anderen an das damals orange Wachhäuserl der Hochschulsportanlagen und beim Aufgang zum Dorf von der U-Bahn-Haltestelle.

Vergesst nicht 5.9.72!  ZHS Anlage Einfahrt Connollystrasse München, c.a. 1984
Vergesst nicht 5.9.72! ZHS Anlage Einfahrt Connollystrasse München, c.a. 1984

Meine Kindheit, mein Aufwachsen, Teil meiner jüdische Identität waren in den Worten, die ich an die Mauer schrieb, mit einbegriffen, ganz im Gegenteil zu den meisten anderen Bewohnern, denen dies nicht sehr kümmerte. Wie viele andere jüdisch waren, weiß ich nicht, zumindest dachte ich lange, dass wir die einzigen jüdischen Bewohner des Olympiadorf waren. Als ich so die Wände beschmierte, hat mich einmal sogar jemand erwischt und ich bekam den Topf schwarzer Farbe, wie Pech auf meinen Kopf geschüttet, er war wütend dass ich schmierte, ich schimpfte zurück mit der Frage, wer denn hier nicht recht schaffend sei, „denn ich versuche nur die Leute an den 5. September 1972 zu erinnern, den sie vergessen wollen“.

Ein vermummter dürrer Mann steht im Obergeschoss der Connollystrasse 31. Männer schauen hinter ihm seltsam und ängstlich aus dem Fenster. Die Szenen der Übertragungen des Dramas während der Olympiade liegt tief in in meiner Erinnerung. Erst später wurde mir bewusst, dass die Familiarität auf Erinnerungen zurückgeht, was meine Eltern damals am Fernseher stundenlang bis in die Nacht fesselte. Wie enttäuscht und verunsichert sie sich damals fühlten, wo sie sich gerade dazu entschieden hatten, genau dort hinzuziehen, oder soll ich sogar sagen, wo sie sich vor 25 Jahre vorher entschieden hatten, Deutschland, und München, trotz allem was ihre Familien erlebt hatten, wieder zu ihrer Wahlheimat zu machen, kann ich nur vermuten. Kinder merken so etwas, auch im Alter von zwei bis drei Jahren, und die vielen Dokumentationssendungen und Filme darüber, machten sicher, dass es sich in mir vollkommen einprägte.

Bei späteren Besuchen meiner israelischen Verwandten begleiteten wir sie oft in die Connollystrasse und standen minutenlang vor der Gedenktafel. Es waren für sie belastende Momente dort. Ich wusste schon früh, dass hier etwas geschehen ist, was diese Familienangehörige sehr bewegte, auch wenn ich den Zusammenhang erst viel später verstand. Man diskutierte oft darüber, ob es richtig war, dass wir hier leben. Viele Jahre später, und selber aus dem Dorf ausgezogen, sollte bei jeden Besuch in München den Gang zur Gedenktafel in der Connollystrasse nahezu obligatorisch wiederholen.

Sportschiesser Olympia 1972 Poster im Durchgang eines der Häuser (c) Daniel Zylbersztajn
Sportschiesser Olympia 1972 Poster im Durchgang eines der Häuser (c) Daniel Zylbersztajn

Aber es wäre gelogen, wenn ich nicht bestätigen könnte, dass es meist sehr gute Kinderjahre im olympischen Dorf waren, modern, mit vielen Spiel-und-Sportmöglichkeiten, und guter Grundschule, und wäre ich nicht jüdisch, so würde mich auch das 1972 Originalposter der Olympischen Sportschießer, dass man vor 10 Jahren in einen der Durchgänge im Dorf der Nostalgie wegen aufhängte, nicht stören. Ich denke dann immer, wie ironisch das ist, war es doch gerade das Fehlen von kompetenten Schafschützen unter dem bayerischen Sicherheitskräften, welches das Disaster mittrug. Vielleicht würde ich auch gegen das Aufstellen eines Denkmals protestieren, dass Kindern den Rodelberg nimmt, oder den Studentenberg und die Bewohner stets an den Terrortag 5.12.1972 erinnert?

Der Olympiapark und alles, was dazugehört, ist, heute gut in München integriert. Hier ist der Austrageort vieler Aktivitäten und Stunden der Freizeit und des Sportes. Aber wer durch die Welt reist, ich lebe seit 1991 in London, der weiß, dass Olympia 1972 für nichts anderes mehr bekannt ist, als das Attentat, und

(c) Daniel Zylbersztajn Olympiadorf Initiative. Ladenstrassen Ankauf
(c) Daniel Zylbersztajn Olympiadorf Initiative. Ladenstrassen Ankauf

das Olympiastadion bestenfalls noch als ehemaliges Heimstadion des F.C. Bayern München. Engagement ist den Dorfbewohnern wichtig. Auch gegen den Bau des neues Bayernfußballstadions, im Ursprung geplant auf dem Gelände der Zentralhochschulsportanlagen am östlichen Rand des Olympiadorfes, protestierten die Olympiadorfler, genau, wie gegen eine magnetische Flughafentransrapidbahn, deren Strecke an der alten Olympiapressestadt entlang gehen sollte. Die Einwohnerinteressengesellschaft (E.I.G.) machte sich außerdem stark, Anteile der Ladenstrasse des Olympiadorfes selber aufzukaufen, um mitbestimmen zu können, welche Geschäfte es im Dorf gibt.  Von solchem exemplarischen  Bürgerbewusstsein können eigentlich viele lernen, dass bedeutet aber nicht, dass die kollektive Stimme immer die moralisch richtige ist.

Was viele Münchner Olympidorfler wohl nicht merken (wollen?), ist, dass die gesamte Welt auch wahrnimmt, dass hier im olympischen Dorf und dem Olympiagelände etwas fehlt, eine Gedenkstätte. Olympisches München und Terror laufen parallel zu Mexiko City 1968, Moskau 1980 und Los Angeles 1984. Es sind nicht die Medaillen und sportlichen Erfolge, nicht einmal das gute Leben im Olympischen Dorf, was weltweit im Vorschein steht.

Obwohl es trotz Prozess und dem Entschädigungsabkommen an die Familienangehörigen der Ermordeten im Jahr 2003 noch einige rohe Punkte in der Aufarbeitung des Massakers von 1972 gibt, vor allen persönliche Stellungnahmen der Verantwortung der bayerischen Polizei und des Geheimdienstes auf höchster Ebene (ex-Polizeichef Manfred Schreiber beispielsweise), kann man aber durchaus nicht mehr sagen, dass das Vergessen, so wie ich es einst auf die Wände des olympischen Dorfes verzeichnete, so besteht, wie einst.

Während ich 1990 noch telefonisch im Kontakt mit Ankie Rekhess-Spitzer, der einstigen Gattin des ermordeten israelischen Sportler Andre Spitzer stand – wir diskutierten die deutsche Mitschuld

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Wegweiser zur Connollystrasse 31bei der U-Bahnhaltestelle (C) Daniel Zylbersztajn

und das Fehlen einer angemessenen Erinnerungsstätte schon damals – wurde bereits fünf Jahre später ein großes Denkmal vor dem Olympiastadion aufgestellt, auf dem die Namen der Ermordeten, darunter auch ein deutscher Polizist, auf Hebräisch und Deutsch stehen. Seit ein paar Jahren gibt es auch einen Wegweiser mit Bild und Text, beim nördlichen Ausgang aus der U-Bahn, die auf die Gedenktafel vor dem Haus in der Connollystrasse hinweist. Dies ist besonders wichtig, denn an ihm müssen alle die ins Olympiadorf gehen, vorbeigehen. Es gleicht in diesem Sinne meinem Graffiti aus dem Jahre 1984. Aber es gibt auch noch Punkte die falsch scheinen.

Teil der Wohnungen, in denen einst die israelischen Athleten lebten, gehört schon lange dem Max Planck Institut, “als deren Münchner Gästewohnung.” Wer tatsächlich in diesen Räumen ruhig schlafen kann, dem fehlt es wohl am Wissen oder Moral. Neben der Max Planck Gesellschaft fanden auch andere Menschen hier ein Zuhause, bei meinem letzten Besuch zur Weihnachtszeit, flickerte ein Weihnachtsmann in der Paterrewohnung rechts vom Eingang. Hier wurde am Fenster öffentlich frohe Weihnachtlichkeit an einem Ort des einstigen Terrors an Juden gefeiert. Ich erinnere mich, wie vor vielen Jahren hier einst ein handgeschriebener Zettel auf Hebräisch israelische Besucher aufforderte hier nicht Blumen zu pflücken. Anteilnehmende als Pest der Nachbarn. Und trotzdem ist es gut, dass das Leben im olympischen Dorf weiterging und weitergeht.

In Israel, gibt es viele Straßen in denen Terrorattentate verübt wurden und wo mit entschiedener Kraft das Leben weitergeht. Israelis sind geradezu berüchtigt dafür, dass sie nach schlimmen Ereignissen wieder aufstehen können. Nicht mehr als höchstens eine kleine Gedenktafel erinnert an besonders grausame Ereignisse. Warum also soll es mehr im olympischen Dorf in München geben, wenn es um israelische Sportler geht?

Die Ermordung der israelischen Athleten 1972 hat in der olympischen Geschichte inzwischen besondere Relevanz, genau wie 1968 ein symbolischer Wendepunkt für African Americans war. Olympiaden sollen nicht politisch sein, sind es aber immer, zuletzt bei Sotschi für LGBT Rechte. Was alles jedoch übergreifen soll, ist, dass sich Menschen verschiedener Nationalitäten, Identitäten, Hautfarben, Religionen und Ethnizitäten, auch wenn sie miteinander im Konflikt stehen, im olympischen Sportkampf gemäß sportlichen Regeln gegeneinander gegenüber stellen. Jüdische Athleten und die des Staates Israels werden aber immer noch boykottiert, obwohl es viele andere Staaten gäbe, mit deren politischer Ausrichtung man nicht einverstanden sein könnte und deren Athleten man dann wohl auch boykotieren müsste. Und gerade der Boykott und die Attacke von Juden ist geschichtsträchtig, nirgendswo mehr als in Deutschland. Somit gilt, dass es nie wieder toleriert werden darf, dass eine Organisation aus politischen Gründen bestimmte Athleten als politisches Druckmittel betrachtet, deren Leben deshalb bedroht oder gar gewaltsam beendet.Wir haben das seit neuestem mit dem Geschehnissen in Paris wieder mal direkt vor Augen.

 

(c) Daniel Zylbersztajn
(c) Daniel Zylbersztajn

München 1972 ist deshalb zumindest olympisch gesehen ein riesengroßes internationales Wahnmahl. Deshalb soll man es nicht vergessen, deshalb ein Plan für eine große Gedenkstätte, welches sich mit den Dimensionen des olympischen Dorfes und des Olympiageländes messen kann. Sicherlich wichtiger als die neue gigantische Raumschiffselbsthuldigung des Autohersteller BMW die auf Teilen des alten Parkplatz im Süden der U-Bahn-Haltestelle Olympiazentrums genehmigt wurde.

Und genau deshalb sollte man die Wohnungen, die einst vom israelischen Olympiateam bewohnt wurden, dem Max Planck Institut abkaufen und in eine Gedenkstätte verwandeln. Die Groteske des “Gästehauses” eines wissenschaftlichen Institutes im Haus des ehemaligen Terrors sollte ein für alle Mal ein Ende nehmen. Aus

Tauben der Hoffnung?  Verlassen Olympiazentrum Busbahnhof (c) Daniel Zylbersztajn
Tauben der Hoffnung? Verlassen Olympiazentrum Busbahnhof (c) Daniel Zylbersztajn

denkmalschutzrechtlichen Gründen mag ein großer Umbau dort jedoch schwer sein, denn das Dorf und die Olympiastätten sind seit 1998 geschützt. Hier deshalb ein Alternativvorschlag: Wie wäre es, wenn man die ehemalige und seit einigen Jahren brachliegende Bushaltestelle des Olympiazentrums in eine Erinnerungs- und Mahnstätte verwandelt? Über der U-Bahn-Haltestelle Olympiazentrum gelegen, kann man sich eigentlich keinen besser gelegenes Zentrum vorstellen, auch wenn man von dort aus nicht Aussicht auf die Wohnungen des ehemaligen israelischen Teams hat. Dazu reicht jedoch ein kleiner Spaziergang.

Keiner kann die Toten wieder zum Leben erwecken, doch die Namen der israelischen Sportler werden ewig auf dem olympischen Dorf lasten und die Bewohner können nur durch aktive Anteilnahme an dieser Geschichte beweisen, dass sie sich dessen bewusst sind. Statt Poster der olympischen Sportschießer, sollte man Bilder der Ermordeten aufhängen. Mehr als ein Museum, das nur auf Vergangenes verweist, könnte eine Stiftung den Sport zwischen Menschen aus sich im Konflikt gegenüberstehenden Zonen der Welt fördern und neue Brücken erschaffen.

Ob nun auf dem alten Busbahnhofgelände, auf dem Connollyrodelberg, oder ein paar hundert Meter östlich davon, wie es seit neuestem heißt, es wird richtig sein etwas mehr zu leisten als nur eine Gedenktafel oder ein Denkmal. Die Leichtigkeit und Heiterkeit des Olympiadorfes ist nun mal mit dem Ernst der Welt vermischt, das gehört genauso zur Erziehung der Kinder, die dort im Dorf aufwachsen, wenn sie älter sind, wie ihr sorgenloses Rodeln im Winter in jungen Jahren.

Bewusst sollen sie weiterleben, und gut leben im Dorf, und dürfen auch zeigen, dass es im Konzept1 Buergerversammlung Einladung und Realität ein ganz besonderer menschenfreundlicher Ort ist, weil ohne Autos, mit Ladenzentrum und künstlichen Springbrunnenanlagen, und viel grün. Doch auch mit klarer Sicht, für was das olympische Dorf in München für viele andere gilt, der Ort eines schrecklichen unvergesslichen historischen Ereignisses.

Demokratie bedeutet mehr als Unterschriften sammeln, sondern auch Geschichte und Zusammenhänge über lokale Begebenheiten hinaus verstehen und demnach handeln.

Am 15.1.2015 will man in einer öffentlichen Einwohnerversammlung des Bezirks München Milbertshofen, zu dem das olympische Dorf gehört) dieses Thema diskutieren und wahrscheinlich darüber im Kirchenzentrum des Olympiadorfes abstimmen.

(c) Daniel Zylbersztajn, All Rights reserved.

Background: In autumn 2014 the inhabitants of the Olympic Village in Munich rejected the proposal for a memorial site to commemorate the slaughter of almost the entire Israeli Olympic team. Signatures were collected to prevent the winning design to be erected on a hill near the former Israeli team house. Many journalists and camera teams followed the unfolding drama in 1972 from precisely that hill which gives full view of the Israeli house in Connollystreet 31. Nearly half of the village’s inhabitants, mostly private owners of the many flats in which once the Olympic teams lived, argued, that the memorial site would destroy the hill on which their children engage in snow fun activities during the winter months (see www.sueddeutsche.de/muenchen/streit-um-gedenkort-fuer-olympia-attentat-das-ist-unser-schlittenberg-1.2163074) The Bavarian State has now proposed to erect the memorial slightly more to the East and yet again there was hostility. This, it was argued, was the „students hill.“ On the 12th of January 2015 the city of Munich is now hosting a civic meeting in which residents can make decisions about the memorial site. Amongst the invited guests are Bavarian Minister for Culture, the Munich Jewish Museum, and the chosen architects Brueckner and Brueckner whose design was chosen as the best amongst a handful of independent international proposals.

Journalist Daniel Zylbersztajn, now based in London, grew up in the Olympic Village, when his parents moved there in 1973. As far as he knows his was the only Jewish family there. He writes about the controversy concerning the memorial site and growing up Jewish there.

 

Part of this text was the lead commentary of the German Jewish Juedische Allgemeine on 8//1/15

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