Jeremaine Baker: Tod durch die Met.

Ein Kommentar in der Feiertagstaz der letzten Woche zum Tod Jermaine Bakers durch Schüsse der Metroplitan Police in Wood Green London, und Camerons Aufforderung, dass das Fehlen von Schusswaffen bei der Polizei in England sich trotzdem ändern sollte.

 

A comment in the German festive days taz last week about the case of Jermain Baker in London.

pdf Link

taz_2015_12_24_Baker

 

 

Vertuschung der Kinderschänder von höchster Stelle | Historical child abuse, BBC informant on cover up from highest command within police

In der Taz schrieb ich am Dienstag 17.3 über die neuen Entwicklungen zum Thema historischer Sexualverbrechen in Großbritannien, nachdem die BBC von einer Vertuschung aus höchsten Polizeirängen und Regierungskreisen hörte.

taz.de/Kindesmissbrauch-in-Grossbritannien/!156591/

My report in the German taz on Tuesday 17/3, on the BBC investigation that alledges a cover up and interplay between political and police high ranking officer to cover up paedophile ring 35 years ago in London.

taz.de/Kindesmissbrauch-in-Grossbritannien/!156591/

Massnahmen gegen Frauenschneidung in GB | Measures against FGC in UK

Bericht zu neuen Massnahmen gegen Frauenbeschneidung in GB. Werden sie helfen oder Familien willkürlich stigmatisieren?

http://m.taz.de/Maedchenbeschneidung-in-Grossbritannien/!143650;m/

Will new measures at all UK entry and exit points help in the government’s campaign to enforce FGM legislation? Or are African families going to be  stigmatised?

Journalism, because you believe in it. ● Journalismus, weil man daran glaubt

My report in the taz:  www.taz.de/Urteile-in-Grossbritannien/!136624/

#Nicholasjacobs free.  I was one of the only few German journalists (maybe the only German at the beginning?), that went to the trial for a few days and reported on it for #TazDieTageszeitung, the only German newspaper independent and clever enough on such issues.

Because most people do not want to pay for news anymore, reading free of charge online or those free hand out newspapers,  I did not get  paid much for the many hours in court apart from one article,  but I understood that truth and information are sometimes more important, than what you get paid, especially whilst much of the UK media was taking the side of the crown prosecution even though now they claim otherwise.

I remember how on the second Monday of the trial, I was the only journalist at all observing the entire demo for Jacobs, whilst a BBC colleague with camera did a 2 minute recording and then left.

This – going to trials, listening and taking longer notes – isn’t sustainable for ever for journalists like myself, but I know what I am in journalism for. I could have continued to build a career as CEO of NGOs, but chose to go back to journalism, because of passion for truth, justice and reporting from angles others don’t, based on a solid foundation of original studies in politics, sociology and modern history, journalism and years of commitment to the media. I was also in a minority by hinting to the internal corruption of the police and the problems with the witnesses produced.

As to the issue of the events 30 years ago, I hope some sort of truth and reconciliation process could emerge for all victims of the time, those who were targets and victims of the Met and for the family of the murdered officer Keith Blakelock.

DEUTSCH

Mein Bericht in der Taz http://www.taz.de/Urteile-in-Grossbritannien/!136624/

Ich war einer der wenigen Deutschen Journalisten ( anfänglich evtl. der einzige Deutsche), die einige Tage des Prozesses gegen Nicholas Jacobs im Gericht beobachtet hatten, und einiger der wenigen aller, die überhaupt über Probleme im Fall, Polizeikorruption und unzuverlässige Zeugen von Anfang an schrieben.

Mein Honorar dafür, war mehr, dass mein Sinn für aufrichtigen und informativen Journalismus, basiert auf eine fundierte Ausbildung in Politik und Zeitgeschichte, und Jahre der Erfahrung, richtig war, als das wenige Geld was man mit dem Journalismus dieser Tage verdient. Es ist deshalb wichtig und essenziell , dass von allen unabhängiger Journalismus finanziell mitgetragen wird, sei es durch Abos oder die 10 Cent beispielsweise auf der Taz Zahleinrichtung für bestimmte Berichte, oder mindestens durch Verteilung über die sozialen Medien. So bleiben nicht nur Zeitungen am Leben, sondern vielleicht kriegen Journalisten auch irgendwann wieder genug bezahlt, so dass man es sich beispielsweise immer erlauben kann, bei Prozessen beizusitzen.

Written on mobile phone in Germany.

Justice for all. Der ganze Text.

In diesem Bericht bringe ich die Aufstände in London von 1985, bei denen ein Polizist brutal ermordet wurde mit dem Stephen Lawrence Fall, und den Tottenham Aufständen von 2011 zusammen.  Es geht um institutionellen Rassismus und Korruption der Polizei, und einen einen ungelösten Mord.

Leider hat die Taz schwere Restriktionen bezüglich der Länge von Berichten.  So musste mein Bericht in der Taz http://www.taz.de/Londoner-Polizistenmord-vor-Gericht/!134900/ auf das essentielle gekürzt werden.  Unten befindet sich das Orginalskript, welches so manche Punkte genauer erklärt.

All Rechte Vorbehalten (c) Daniel Zylbersztajn

ENGLISH

In this report I talk about the London Riots in 1985 in which a police officer was killed, and how it relates to the case of the murder of Stephen Lawrence and the 2011 Tottenham Riots.

Unfortunately the Taz has to keep articles brief due to the expense of space in the print media.  Hence my article about the trial against Nicholas Jacobs http://www.taz.de/Londoner-Polizistenmord-vor-Gericht/!134900/ was shortened by quite a bit.  I have hence taken the liberty to publish the original script at full lenght here.  Use google translate to translate the German.

(c) All Rights Reserved Daniel Zylbersztajn 2014

In dieser ausführlichen Zusssamenfassung c.a. 13.000 Zeichen

Während für die Ermordung des Londoner Polizisten Keith Blakelock 1985 ein Schuldiger gesucht wird, steht die Londoner Metropolitan Polizei wie noch nie zuvor selber am Pranger.

Tags:Grossbritannien, Rassismus, London Riots, Broadwater Farm, Keith Blakelock, Stephen Lawrence, institutioneller Rassismus, Sepecial Demonstration Squad, Theresa May, Minderheiten in Grossbritannien, Tottenham Riots, Mark Duggan, Nicholas Jacobs,

Aus London Daniel Zylbersztajn

Eigentlich wollte die Staatsanwaltschaft endlich einen Schuldigen für den im Jahr 1985 in London-Tottenham brutal ermordeten Polizisten Keith Blakelock finden, denn in zwei vorherigen Prozessen konnte der Fall nicht gelöst werden. Eine Blamage für die britische Polizei und die Staatsanwaltschaft. Nicht dass sie es nicht versucht hätten. Der Angeklagte Nicholas “Nicky” Jacobs ist inzwischen der Siebte in der langen Folge von Angeklagten, denen seit 1985 die Tat zugeschoben wurde. Auch die Witwe und Söhne des ermordeten Beamten sitzen nun im Gericht, um zu verstehen, unter welchen Umständen Keith Blakelock vor 30 Jahren sein Leben verlor, und vor allem durch wem. Es muss schrecklich die Ermordung des Gattens und Vaters ohne einen Schuldigen hinnehmen zu müssen. Doch obwohl die Staatsanwaltschaft, argumentierte es gäbe neue Beweise, unter anderem einen Raptext in dem der damals minderjährige Angeklagte Jacobs sich der Ermordung des Polizisten brüstete, gab seine Verteidigung, geführt vom Barrister-Anwalt Cortnay Griffiths an, dass diese Beweise keineswegs neu seien, sondern bereits in den vorherigen Prozessen bekannt waren und schon damals nicht ausreichten, um Jacobs zu verurteilen.

Vielmehr muss die Familie des verstorbenen Polizisten hinnehmen, dass sich wohl viele ihrer Fragen auch an die Institution, welcher Keith Blakelock diente, richten müssen,

Von der Polizei wurden großwegig „verletzliche Personen,“ wie es hier im Gerichtsjargon heißt, verdächtigt, unter anderem „Jugendliche mit Lernstörungen“ einer sich unmittelbar neben dem Tatort befindenden Sonderschule, sowie Drogenabhängige. Zwei dubiose Kronzeugen, einer davon ein Drogendealer wurden persönliche Schulden, Rechnungen und Flugtickets durch die Metropolitan Polizei bezahlt, sowie am Ende des zweiten Prozesses jeweils 5000 Pfund überwiesen. Drei Personen, die zunächst des Mordes verurteilt wurden, kamen bereits 1991 wieder auf freien Fuß, nachdem der amtierende Richter urteilte, dass die polizeilichen Beweisaufnahmen bisher vollkommen unzulässig waren, zum Teil ohne rechtliche Vertretung, oder Aussagen in extrem langen Verhörungen etabliert wurden. Ein Prozess gegen zwei der 1985 ermittelnden Beamten blieb jedoch ohne Konsequenzen für die beiden.

Dreimal Old Bailey

Vor etwa zehn Jahren wurden die Nachforschungen der Staatsanwaltschaft durch einen neuen Inspektor aufgenommen, um die bestehenden Dokumente noch einmal zu studieren und um moderne forensische Tests auszuführen. Das Resultat war eine Gruppe von 14 Männern, die im Jahr 2010 verhaftet wurden. Die meisten waren zur Zeit der Tat unter 18-Jahre alt. Gegen einen von ihnen, Nicholas Jacobs, begann letzte Woche im zentralen englischen Kriminalgericht, dem Old Bailey, der Prozess.

Obwohl Jacobs im Prozess immer wieder die Bibel in seinen Händen ballt, ist er kein Fremder im Justizsystem. Wegen einer Schlägerei wurde er einst zu acht Jahren Haft verurteilt, jedoch aufgrund guten Verhaltens schon nach fünf Jahren freigelassen. Doch genau wie in den zwei vorherigen Prozessen werden auch diesmal die selben unzuverlässigen Kronzeugen benutzt. Und ein Zeuge mit dem Codenamen Brown widersprach sich auch jetzt des öfteren. Er hatte unter Strafamnestie vor einigen Jahren zugegeben, dass auch er den Polizisten getreten hatte. Und was die versprochene forensische Beweisaufnahme angeht, so erfuhr man, dass der gesamte Wohnkomplex, auf dem all dies sich damals zugetragen hatte, schon Stunden nach den Aufständen geräumt und gesäubert wurde, um nach Aussagen Hauptermittlers dem Ort damals wieder Normalität zu geben. Nicht nur hier benahm sich die Polizei fahrlässig. Es war deren Fahrlässigkeit, welche überhaupt zu den Ereignissen führte.

Die Ereignisse des Jahres 1985

Am 28 September 1985 schoss die Polizei auf die Mutter eines von ihnen gesuchten Mannes in Brixton, Südlondon bei einer Hausdurchsuchung, obwohl der Gesuchte überhaupt nicht mehr dort wohnte. Dorothy „Cherry“ Groce wurde durch die Schüsse lebenslang gelähmt. Wie ein Laubfeuer verbreitete sich das falsche Gerücht das Groce tot sei.. Es führte zu wütenden Ausschreitungen der Anwohner Baritons, die meisten unter ihnen schwarze junge Männer. Alle, auch die Polizei erwarteten ein Ausbreiten der Unruhen und tatsächlich kam es am 1 Oktober 1985 in Toxeth Liverpool, einer verarmte Sozialgegend, zu Krawallen. Auch Broadwater Farm in Londons Stadtteil Tottenham war eine der vielen Gegenden mit einem großen Anteil schwarzer Familien. Für Sir Kenneth Newman, dem Chef der Londoner Metropolitan Polizei, der zuvor in der Armee in Nordirland diente, war es genau wie andere schwarze Wohngegenden, als eine “Gegend besonderen Interesses” markiert, nicht zuletzt aber auch da der Wohnkomplex mit seinen vielen Etagen und Winkeln im Schlimmstfall als schwer zu kontrollieren galt. Einen Aufstand hier ging es zu verhindern, denn erst vier Jahre war es her, dass 1981 Krawallen auf den Straßen vieler britischer Städte ausgetragen wurde.

Doch den Auslöser der Krawalle in Tottenham, lieferte sich die Polizei selber. Er kam eine Woche nach dem Vorfall mit Dorothy Groce in Brixton. Nach der Festnahme eines Mannes in Tottenham am 5. Oktober 1985, weil dieser angeblich eine gestohlene Autosteuermarke mit sich führte, nahmen sich Beamten ohne jegliche Erlaubnis ihrer Vorgesetzten oder Hausdurchsuchungsbefehl dessen Wohnungsschlüssel und begaben sich zum Zweck einer Durchsuchung in dessen Wohnung. Als Cynthia Jarrett, die dort lebende Mutter des Verdächtigten plötzlich die Polizeibeamten in ihrer Wohnung erblickte, erlag sie nach einer Konfrontation unmittelbar einem schweren Herzinfarkt. Nicht nur waren die Beamten für den Tod Cynthia Jaretts’ verantwortlich, auch ihr Verdacht, dass die Steuermarke gestohlen war, erwies sich als falsch.

Schon Stunden später protestierten Anwohner spontan und betroffen vor der Polizeiwache Tottenhams. Doch am Abend begannen Unruhen im Broadwater Farm Wohnkomplex auszubrechen. Nicht nur Anwohner selber ließen ihrer Frustration und Wut freien Lauf, sondern auch Jugendliche aus anderen Gegenden. Autos wurden als brennende Barrikaden angefackelt. Obwohl für solche Fälle eine Sondereinheit geplant war, schickte die Zentrale eine eher gering ausgestattet Gruppe Polizisten dorthin, darunter auch PC Keith Blakelock. Erst später kamen Sondereinheiten hinzu und begannen eine die lange Konfrontation mit Jugendlichen welche die Einheiten, mit was sie auch nur finden konnten, bewarfen. Als plötzlich ein Feuer in einem der Wohngebäude ausbracht, waren die Sondereinheiten zu weit weg. Blakelock begleitete mit etwa zehn Kollegen die Feuerwehr, damit sie das Feuer löschen kann. Doch es war eine Falle. So bald sie in das Gebäude eingedrungen waren, ging ein wütender Mob auf die Gruppe Polizisten los. Auf der Flucht fiel Keith Blakelock zu Boden und wurde sofort von einer Gruppe von bis zu 40 Leuten überwältigt und brutal angegriffen. Blakelock erlag später einer riesigen Anzahl von Verletzungen, der gerichtsmedizinische Bericht sprach von insgesamt 40 Stichwunden. Als er von anderen Beamten gefunden wird, steckte ein Messer noch tief in seinem Nacken. Ein anderer ebenfalls angegriffener Polizist überlebt seine Verletzungen. Der Kronzeuge will gesehen haben, wie Jacobs mit einer Machete auf Blakelock einschlug. Doch nicht nur Jacobs Verteidigung stellt das infrage.

Justice for all!

Am Montag demonstrierte in der Mittagpause vor dem Old Bailey eine Gruppe von 30 Menschen im Namen der Organisation Tottenham Rights. „Nick Jacobs ist unschuldig!“ steht auf mehreren Plakaten. Der Bemerkung, dass auch wenn Nicholas Jacobs die Schuld an der Ermordung Blakelocks nicht zugewiesen werden kann, andere Menschen für die Ermordung des Polizisten verantwortlich sind, stimmt der Sprecher der Gruppe, Stafford Scott, zu, fügt jedoch gleich an, „es müsse Gerechtigkeit für alle und nicht nur für manche geben, beispielsweise Cynthia Jarrett, Dorothy Groce, oder Mark Duggan. Duggan ein 29-jaehriger Bewohner des Broadwater Farms Wohnkomplexes wurde erst vor zwei Jahren von der Polizei erschossen, obwohl er für die Beamten zum Zeitpunkt der Erschießung keine direkte Gefahr darstellte. Zwei Tage später entflammten in Tottenham die „2011 Riots“ die durch ganz England wüten sollten. Ein Protest gegen die Erschießung gilt als der alles auslösende Funke, auch wenn viele nicht deswegen auf die Barrikaden gingen, sondern eher aufgrund der generellen Aussichtslosigkeit und Stellung junger Menschen in sozial ärmeren Gegenden im Zeitalter der Sozialbudgetkürzungen. Während den darin verwickelten und ertappten Jugendlichen schwere Strafen aufgesetzt werden, wurde in einem gerichtlichen Verfahren den verantwortlichen Polizeibeamten einer Sondereinheit der Metropolitan Polizei jedoch doch die Schuld für die Erschießung Mark Duggans abgesprochen, obwohl im gleichen Prozess festgestellt wurde, dass die Beweisaufnahme für die Überführung Duggans und der Plan dazu, welcher zu seiner Erschießung führte, mangelhaft war. Doch die Belastung der Polizei endet auch hier nicht, sondern zieht sich noch weiter aus.

Angriff der Innenministerin

Wie es der Zufall wollte, deklarierte die Innenministerin Großbritanniens Thereasa May in der gleichen Woche in welcher der Priozess gegen Jacobs begann, dass sie laut Empfehlung des gerichtlichen Gutachters Mark Ellisons eine öffentliche Untersuchung bezüglich einer Sondereinheit Scotlands Yards, dem Special Demonstration Squad, oder kurz SDS, ausrufen würde. Die Einheit wurde ursprünglich zur Infiltrierung von anti-Vietnam Protesten eingerichtet. Schon die Dokumentarsendung der BBC Panorama vermutete im Jahr 2006, dass die Familie und die Freunde von dem im April 1993 ermordeten schwarzen Teenager Stephen Lawrence bespitzelt wurden, um diese dadurch zu entwürdigen und die Glaubwürdigkeit des Freundes von Stehen Lawrence, Dwayne Brooks, der den Angriff miterlebte zu mindern. Als der ehemaliger Geheimagent Peter Francis im letzten Jahr in einer weiteren Dokumentationssendung von Channel Four dies vor laufender Kamera zugab, wies Theresa May den Anwalt Mark Ellison an, dies für die Regierung zu prüfen.

Auch als Polizeibeamte 1993 am Tatort in Elton, London ankamen, und während der so eben erstochene Lawrence auf der Straße verblutete, beschuldigten die Beamten instinktiv zuerst Brooks, aufgrund seiner Hautfarbe, die Situation provoziert zu haben, obwohl er und Lawrence aus heiterem Himmel angriffen wurden, während sie an einer Haltestelle friedfertig auf den Bus warteten. Darüber hinaus sollen Polizeibeamte sich später von dem in kriminellen Kreisen bekannten Vater eines der Täter, bestechen haben lassen.

Die Opfer der SDS waren auch andere. Agenten der SDS werden auch mit der Zeugung von Kindern durch SDS konstruierte Scheinbeziehungen mit Frauen, welche Mitglieder von Naturschutzbewegungen waren, in Verbindung gebracht, und mit dem Missbrauch der Identität zahlreicher verstorbener Personen.  Aucg dagegen soll nun ermittelt werden.

Absichtliches Schweigen im Wahrheitsverfahren

Was all das verschlimmert, ist die Tatsachen, dass im McPherson Untersuchungsausschuss, der das polizeiliche Verhalten im Stephen Lawrence Fall in einem langjährigen Verfahren prüfte, die Existenz des SDS verschwiegen wurde. McPherson urteilte dennoch in seinem 1999-Bericht, dass die Metropolitan Police institutionell rassistisch sei. Einige der von McPherson angeratenen Reformen wurden versprochen und durchgeführt, viele mit Bezug auf den richtige Umgang mit Opfern rassistischer Vorfälle. Ein anderer von McPherson kritisierter Punkt galt den „Stop and Search“ Durchsuchungen in denen schwarze Jugendliche gegenüber anderen disproportional oft von der Polizei angehalten und durchsucht wurden. Doch die Praxis besteht bis heute. Auch schon in den 70’ger und 80’ger Jahren, damals hieß das gleiche noch Suss Law (Suspected Person Law), waren diese Maßnahmen einer der Hauptgründe für die schlechten Beziehungen zwischen jungen schwarzen Männern und der Polizei war. May will deswegen diese Macht der Polizei ebenfalls weiter eingrenzen.

Für Alle!

„Wir demonstrieren hier nicht nur für uns“, deklariert Scott durch sein Megafone der Gruppe entgegnen, „sondern damit dieses Land ein besserer und fairerer Ort für alle wird.“ Der ehemalige Kampagnenleiter der Stephen Lawrence Familie kommt auch zu Wort. „Wir werden nicht aufgeben bis Polizeigewalt untersucht und abgeschafft wird.“ „Lasst uns ein bisschen lauter schreien, damit die uns im Gericht hören“! fordert Scott am Ende: „No Justice, No Peace“! Hallt es durch die Straße!“ Es mag jedoch ein Sinnspruch sein, der auch der Blakelock Familie naheliegen mag. Gerechtigkeit für alle!

Der Prozess gegen Nicholas Jacobs läuft weiter. Ein Ende wird erst im April 2014 erwartet.

No Justice for Black People with the Met say protesters. –

DSC01517 Mark Duggan case about wider issues concerning the Met experience of black people in London!

ENGLISH

I am back from Tottenham, where I observed today the vigil for Mark Duggan in front of the local police station.  There were several 100s of peaceful but angry demonstrators.   I was correct in my report in the German Newspaper Taz, Die Tageszeitung, on Friday, for which I gathered information straight from the area in which the Duggans live,  how much the case is still upsetting many people in Tottenham and beyond, many of whom never new Duggan.

There were many boards show-casting the names of other victims of death in the hands of the police.

In spite of the McPherson Report in 1998 after which the Metropolitan Police promised to improve its act, there seem to be still many sores about the Met,  which relate to contact with Police many black people had not only before but also after 1998.  Stop and Search Practices are repeatedly mentioned.

Hence the Mark Duggan case appears to symbolise more than just the case itself, but part of the experience of many black residents of London.  The aunt of Mark Duggan also accused the media to have repeatedly described the family as a “gangster-family”, which she argued was not true.

What did the Metropolitan Police say?

Read a response by the Metropolitan Police Commissioner Sir Bernard Hogan-Howe issued two days earlier on the 9th of January 2014, after he met with elected and other community leaders from Tottenham:

content.met.police.uk/News/Commissioners-statement-after-meeting-Tottenham-and-Haringey-community-leaders-following-the-Mark-Duggan-inquest-verdict/1400021871067/1257246745756

DEUTSCH

Keine Gerechtigkeit für Schwarze in Bezug auf die Londoner Polizei sagen Demonstranten

Ich bin gerade zurück aus Tottenham, wo ich eine friedliche Protestkundgebung zum Fall Mark Duggan beobachtete. Der Fall scheint viele Menschen in Tottenham und über die Grenzen Tottenhams hinaus anzusprechen. Es mag wohl sein, dass dies auf eigene Erfahrungen vieler schwarzer Menschen mit dem Benehmen der Metropolitan Police, der Londoner Polizei, zurückzuführen ist. All das trotz des McPherson Berichts im Jahre 1998, nach dem alles besser werden sollte. Auch die Medien wurden unter anderem von der Tante Duggans angeklagt. Sie hätten immer wieder die Familie als Gangsterfamile hingestellt, was aber nicht der Realität entspreche.

Die Leute sind die Arroganz leid. | People have enough of arrogance

ENGLISH:

My interview with the barrister Michael Mansfield who represents the Lawrence family in the case of the racist murder of the black teenager Stephen Lawrence.

Due to institutional racism, incompetence and bias of the police against the victim, it took 19 years to convict only two of the possibly six aggressors.

In June 2013 a former MI5 agent alleged the so far unknown point that MI5 sought to actively find dirt “to stop the Lawrences status as the victim archetype.”

Mansfield sees correlations between the recent case of Edward Snowden and the case if Stephen Lawrence.

Please use Google translate to get an English version of the German original.
Http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/

DEUTSCH:

Mein Interview mit dem Rechtsanwalt von Doreen und Nevile Lawrence,  Michael Mansfield.   Ihr Sohn Stephen wurde vor 20 Jahren von rassistischen Pöbel ohne Provokation auf offener Straße in London erstochen.   Danach waren sie einer institutionell rassistischer Polizei ausgesetzt.   Erst 19 Jahre später kam es zur Verurteilung zweier der sechs Verdächtigen.  Im Juni 2013 packt ein ehemaliger Geheimagent von MI5 in einem Fernsehprogramm aus: Nicht nur wurde schlecht gegen die mutmaßlichen Täter vermittelt sondern die Polizei versuchte aktiv den Lawrences Dreck zuzuspielen, eine Tatsache die während des McPherson Ausschusses 1997, der dem Verhalten gegenüber den Lawrences auf die Spur kommen sollte, nicht aufgedeckt wurde.
Mansfield sieht Parallelen zwischen dem Stephen Lawrence Fall und dem Eduard Snowdens.
Link:
Http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/http:://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/

Der Stephen Lawrence Fall om Zeitraffer 1993-2013: (Mit Einbezug von Quellen von The Guardian)
22. April 1993: Ermordung des Teenagers Stephen Lawrence in London durch eine weiße Gang. Sein Freund Duwayne Brooks ist Zeuge.
23. April 1993: Ein Brief in einer Telefonzelle nennt die Verdächtigen.
Mai 1993: Stephens Lawrence Eltern Neville und Doreen Lawrences beschweren sich, dass nicht genug von der Polizei getan würde.
In einer Demo gegen die britische Nazipartei BNP, wirft Duwayne Brooks einen Stein gegen die Nazis. Das Vorgehen wurde von einer Sondereinheit der Polizei bewacht, und nach Aussagen eines ehemaligen Spions 2013, an die Polizei ausgeliefert. Ziel sei es gewesen den Ruf der Lawrences zu schädigen. Der amtierende Richter sagt, der Fall sei irrelevant und spricht Brooks frei.
Mai – Juni 1993: Erste Festnahmen
Juli 1993: Die Verdächtigen werden ohne Anschuldigungen wieder auf freien Fuß gesetzt.
April 1994: Staatsanwalt verweigert eine Anklage.
September 1994: Privater Zivilfall der Lawrences gegen drei der Verdächtigten.
Dezember 1994: Eine versteckte Kamera zeigt einige der Angeklagten mit Messern hantieren und extrem rassistischen Kommentaren.
April 1996: Der private Zivilprozess endet ohne Resultat, da Stephen Lawrences Freund Zeugenaussagen unzulässig sind.
Februar 1997: Gerichtliche Untersuchung des Falles geht weiter. Urteil: „Stephen Lawrence wurde durch eine illegale vollkommen unprovozierte rassistische Attacke von fünf Jugendlichen ermordet.“ Die Zeitung Daily Mail macht eine Seite eins Schlagzeile mit den Namen der Jugendlichen und nennt sie Mörder. „Wenn es falsch ist, sollen sie Klage erheben!“, schreibt sie.
März 1997: Die Polizeiwache Kent macht eine neunmonatige Untersuchung, über die Fahndung. Urteil: „Signifikante Schwächen, Unterlassungen und verlorene Chancen, aber keine rassistischen Vorläufe bei der Verhandlung.“
Juli 1997: Öffentlicher Untersuchungsausschuss wird ausgerufen. Der Innenminister Jack Straw fordert Lektionen über die Art und Weise, wie die Polizei mit rassistisch motivierten Verbrechen umgeht.
März 1998: Untersuchungsausschuss beginnt.
Juli 1998: Lawrence Familie fordert den Rücktritt vom Chef der Londoner Polizei, Sir Paul Condon. Er entschuldigt sich und gibt zu, es gab Fehler.
Februar 1999: Veröffentlichung des McPherson Berichts, über die Resultate des Untersuchungsausschusses. „Die Londoner Polizei ist institutionell rassistisch.“ 70 Empfehlungen werden gemacht (verfügbar im Internet unter http://www.archive.official-documents.co.uk/document/cm42/4262/4262.htm)
September 2002: Zwei der Verdächtigen, Neil Ackourt und David Norris, attackieren einen schwarzen Mann, der sich als Polizist außer Dienst herausstellt und erhalten eine 18-Monatige Strafe.
Juli 2004: Staatsanwaltschaft behauptet sie haben nicht genug Beweismaterial für eine Verurteilung.
April 2005: Ein englisches Gesetz, wo einen Verdächtigen nur einmal der Prozess gemacht werden kann, wird aufgrund des McPherson Berichts abgeschafft.
Juli 2006: Die BBC veröffentlicht eine Dokumentation über den Stephen Lawrence Fall. Londoner Polizei wird aufgerufen sich noch einmal die Tatsachen anzusehen. Doreen Lawrence veröffentlicht ein autobiografisches Buch: “And Still I Rise (Ich wachse dennoch)“, Faber, 2007 . Sie berichtet davon, wie der Mord ihres Sohnes, die Familie kaputt machte und sich Doreen und Neville Lawrence danach trennten, und sie selber manchmal unter Depressionen leide.
August 2006: Erneute Untersuchung der Polizei wird mit 36 Beamten gestartet. Neue forensische Beweisstücke werden untersucht, und neue technische Hilfsmittel werden verwendet.
Oktober 2007: Interne Beschwerdebehörde der Polizei findet keine Beweise für falsches Verhalten eines Polizisten, wie in der 2006 BBC-Sendung, behauptet wurde.
Februar 2009: Eine Stiftung im Namen von Stephen Lawrence wird eröffnet. Eine Kommission macht eine Bilanz über die zehn Jahre seit der Veröffentlichung des McPherson Berichts. Polizei hätte sich geändert, aber Rassismus sei immer noch präsent. Mutter von Stephen Lawrence, Doreen behauptet: Die Polizei versagt immer noch bezüglich schwarzer Briten.“
Juli 2009: Einer der Verdächtigten, Gary Dobson, wird wegen Drogenhandels zu fünf Jahren Haft verurteil.
Mai 2011: Die Staatsanwaltschaft kündigt einen neuen Prozess gegen Gary Dobson und David Norris aufgrund neuer forensischer Beweise an.
November 2011: Beginn des Prozesses. Mikroskopisch kleine DNA Teile von Stephen Lawrence wurden auf den Kleidern der Angeklagten gefunden.
Januar 2012: Urteil: Lebenslange Freiheitsstrafen für Dobson und Norris.
September 2012: Doreen Lawrence wird zur Frau des Jahres in Großbritannien geehrt..
Januar 2013: Stuart Lawrence, der Bruder von Stephen, behauptet, er wäre über 25 Mal von der Polizei angehalten worden, und dass sei diskriminierend und ein nicht Einhalten der Empfehlungen McPhersons.
Juni 2013: Der ehemaliger Polizeispion Peter Francis gesteht in einer Dokumentationssendung vom britischen Fernsehkanal Channel Four (Dispatches), dass er und seine Einheit versucht hätten, durch Spionage den Ruf der Familie zu schänden.
Juli 2013: Nach einem Treffen mit den Lawrences erklärt die Innenministerin sagt dass die Anhalte und Durchsuchungspraxen (Stop and Search) der Polizei untersucht werden, da die McPherson Empfehlungen bezüglich dem Anhalten von Minderheiten immer noch mangelhaft seien. Sie und der Polizeichef Londons versprechen der Spionanklage auf den Grund zu gehen.
August 2013.  Doreen Lawrence wird zum lebenslangen parliamentarischen Oberhausmitglied des britischen House of Lords benannt.  Sie ist jetzt Baroness Doreen Lawrence.
29 September 2013: Die Lawrence Foundation und bekannte Musiker planen ein großes Galakonzert aus Anlass der Ermordung von Stephen Lawrence

 

Taz am Wochenende: London statt Nordirland; G-8 Protestler unter sich | London instead of Northern Ireland: Anti-G8 Protesters amongst themselves.

Protest anti-G8. Heiligendamm, Germany 08 June...
Protest anti-G8. Heiligendamm, Germany 08 June 2007. (Photo credit: Wikipedia)

Dieser Bericht wurde leider nur in der Druckausgabe der Taz am Wochenende  aufgeführt.  Ich sprach mit anti G-8 Protestlern in London.

ENGLISH: This article only appeared in the print edition of the Taz Weekend Edition.  It gives testimony to direct talks I had with anti-G8 protesters in London.

LINK: http://ticker.taz.de/pa/2013/06/15/a0166.archiv/textdruck

Non-German readers:  Paste the link into googletranslate to get a translation.

Taz: Tierschützer an vorderster Front : Badgers, badgers, badgers…

Deutsch:

Gegen Gräueltaten in England!

Wer dachte das Europa oder der Mord von Woolwich englische Gemüter erregt, kennt dieses Volk nicht. Am Samstag gab es in Westminster ein gutes Beispiel davon.

 Engländer lieben den Underdog!

(c) dzx2.net
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(c) Daniel Zylbersztajn
(c) Daniel (c) Daniel ZylbersztajnZylbersztajn

(c) Daniel Zylbersztajn

Es ist ein Gerücht, dass die  Engländer sich gewöhnlicherweise für die politischen Underdogs einsetzen. Am Samstag waren es aber keine Hunde, sonder Dachse und weder die rechtsextreme BNP noch die Antifaschisten konnten so viele Leute auf der Straße bringen wie die Anhänger der  schwarz-weißen Vierbeiner, und das eineinhalb Wochen nach der brutalen Ermordung von Lee Rigby und mitten in der wirtschaftlichen Rezession.

www.taz.de/Demonstrationen-in-Grossbritannien/!117301/

Special English Commentary (this is not a translation of the German article but a specially

written separate commentary for my English blog readers):

When two opposite political groups are about to meet such as the BNP (British National Party and the UAF (Unite Against Fascism) you may think it is a major event.  In fact it was, though  the main reason for that were neither.  It were the over 1000 demonstrators who called for an end of the budger cull.  In the mean time the Metropolitan Police managed to keep all groups relatively well apart (but some badger supprters joined the UAF group later on).  Still 58 arrests were made, all supporters of UAF.

The real story here is that most people are politically apathetic in the UK.   This was very clearly seen during the last regional elections, with (c) Daniel Zylbersztajnturn outs between 20 and 40 percent.    The more significant it is, that a topic as insignificant to human lives in times of austerity as badger culling got people onto the streets en mass.  For sure standing up for badgers brings humane morals towards animals to light, and it is an exercise of showing that the British government is pushing through supposedly unscientific advice, if you believe the supporters of this cause.  But one and a half weeks after Woolwich, and after years of hardship and cuts  I was left with a curious sense of disbelieve.  Neither did the BNP get more people to support their anti-immigration and anti-Europe ticket, presumably those who hold such believes switched sided with a party that doesn’t have a long history of far right affiliations, UKIP , nor did the anti-fascist UAF supporters match the numbers of supporters of those four legged black and white creatures.  It is in a way most peculiarly British phenomenon.  Perhaps time for some of the right media like especially the Daily Mail and the Sun to switch their discussions about immigrants and the EU to the topic of animal rights.  This is what the nation is really worried about, or so it seemed on Saturday.

You can read my original report using google translate (if you do not speak German) here:

www.taz.de/Demonstrationen-in-Grossbritannien/!117301/

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