ENGLISH:
My interview with the barrister Michael Mansfield who represents the Lawrence family in the case of the racist murder of the black teenager Stephen Lawrence.
Due to institutional racism, incompetence and bias of the police against the victim, it took 19 years to convict only two of the possibly six aggressors.
In June 2013 a former MI5 agent alleged the so far unknown point that MI5 sought to actively find dirt “to stop the Lawrences status as the victim archetype.”
Mansfield sees correlations between the recent case of Edward Snowden and the case if Stephen Lawrence.
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DEUTSCH:
Mein Interview mit dem Rechtsanwalt von Doreen und Nevile Lawrence, Michael Mansfield. Ihr Sohn Stephen wurde vor 20 Jahren von rassistischen Pöbel ohne Provokation auf offener Straße in London erstochen. Danach waren sie einer institutionell rassistischer Polizei ausgesetzt. Erst 19 Jahre später kam es zur Verurteilung zweier der sechs Verdächtigen. Im Juni 2013 packt ein ehemaliger Geheimagent von MI5 in einem Fernsehprogramm aus: Nicht nur wurde schlecht gegen die mutmaßlichen Täter vermittelt sondern die Polizei versuchte aktiv den Lawrences Dreck zuzuspielen, eine Tatsache die während des McPherson Ausschusses 1997, der dem Verhalten gegenüber den Lawrences auf die Spur kommen sollte, nicht aufgedeckt wurde.
Mansfield sieht Parallelen zwischen dem Stephen Lawrence Fall und dem Eduard Snowdens.
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Der Stephen Lawrence Fall om Zeitraffer 1993-2013: (Mit Einbezug von Quellen von The Guardian)
22. April 1993: Ermordung des Teenagers Stephen Lawrence in London durch eine weiße Gang. Sein Freund Duwayne Brooks ist Zeuge.
23. April 1993: Ein Brief in einer Telefonzelle nennt die Verdächtigen.
Mai 1993: Stephens Lawrence Eltern Neville und Doreen Lawrences beschweren sich, dass nicht genug von der Polizei getan würde.
In einer Demo gegen die britische Nazipartei BNP, wirft Duwayne Brooks einen Stein gegen die Nazis. Das Vorgehen wurde von einer Sondereinheit der Polizei bewacht, und nach Aussagen eines ehemaligen Spions 2013, an die Polizei ausgeliefert. Ziel sei es gewesen den Ruf der Lawrences zu schädigen. Der amtierende Richter sagt, der Fall sei irrelevant und spricht Brooks frei.
Mai – Juni 1993: Erste Festnahmen
Juli 1993: Die Verdächtigen werden ohne Anschuldigungen wieder auf freien Fuß gesetzt.
April 1994: Staatsanwalt verweigert eine Anklage.
September 1994: Privater Zivilfall der Lawrences gegen drei der Verdächtigten.
Dezember 1994: Eine versteckte Kamera zeigt einige der Angeklagten mit Messern hantieren und extrem rassistischen Kommentaren.
April 1996: Der private Zivilprozess endet ohne Resultat, da Stephen Lawrences Freund Zeugenaussagen unzulässig sind.
Februar 1997: Gerichtliche Untersuchung des Falles geht weiter. Urteil: „Stephen Lawrence wurde durch eine illegale vollkommen unprovozierte rassistische Attacke von fünf Jugendlichen ermordet.“ Die Zeitung Daily Mail macht eine Seite eins Schlagzeile mit den Namen der Jugendlichen und nennt sie Mörder. „Wenn es falsch ist, sollen sie Klage erheben!“, schreibt sie.
März 1997: Die Polizeiwache Kent macht eine neunmonatige Untersuchung, über die Fahndung. Urteil: „Signifikante Schwächen, Unterlassungen und verlorene Chancen, aber keine rassistischen Vorläufe bei der Verhandlung.“
Juli 1997: Öffentlicher Untersuchungsausschuss wird ausgerufen. Der Innenminister Jack Straw fordert Lektionen über die Art und Weise, wie die Polizei mit rassistisch motivierten Verbrechen umgeht.
März 1998: Untersuchungsausschuss beginnt.
Juli 1998: Lawrence Familie fordert den Rücktritt vom Chef der Londoner Polizei, Sir Paul Condon. Er entschuldigt sich und gibt zu, es gab Fehler.
Februar 1999: Veröffentlichung des McPherson Berichts, über die Resultate des Untersuchungsausschusses. „Die Londoner Polizei ist institutionell rassistisch.“ 70 Empfehlungen werden gemacht (verfügbar im Internet unter http://www.archive.official-documents.co.uk/document/cm42/4262/4262.htm)
September 2002: Zwei der Verdächtigen, Neil Ackourt und David Norris, attackieren einen schwarzen Mann, der sich als Polizist außer Dienst herausstellt und erhalten eine 18-Monatige Strafe.
Juli 2004: Staatsanwaltschaft behauptet sie haben nicht genug Beweismaterial für eine Verurteilung.
April 2005: Ein englisches Gesetz, wo einen Verdächtigen nur einmal der Prozess gemacht werden kann, wird aufgrund des McPherson Berichts abgeschafft.
Juli 2006: Die BBC veröffentlicht eine Dokumentation über den Stephen Lawrence Fall. Londoner Polizei wird aufgerufen sich noch einmal die Tatsachen anzusehen. Doreen Lawrence veröffentlicht ein autobiografisches Buch: “And Still I Rise (Ich wachse dennoch)“, Faber, 2007 . Sie berichtet davon, wie der Mord ihres Sohnes, die Familie kaputt machte und sich Doreen und Neville Lawrence danach trennten, und sie selber manchmal unter Depressionen leide.
August 2006: Erneute Untersuchung der Polizei wird mit 36 Beamten gestartet. Neue forensische Beweisstücke werden untersucht, und neue technische Hilfsmittel werden verwendet.
Oktober 2007: Interne Beschwerdebehörde der Polizei findet keine Beweise für falsches Verhalten eines Polizisten, wie in der 2006 BBC-Sendung, behauptet wurde.
Februar 2009: Eine Stiftung im Namen von Stephen Lawrence wird eröffnet. Eine Kommission macht eine Bilanz über die zehn Jahre seit der Veröffentlichung des McPherson Berichts. Polizei hätte sich geändert, aber Rassismus sei immer noch präsent. Mutter von Stephen Lawrence, Doreen behauptet: Die Polizei versagt immer noch bezüglich schwarzer Briten.“
Juli 2009: Einer der Verdächtigten, Gary Dobson, wird wegen Drogenhandels zu fünf Jahren Haft verurteil.
Mai 2011: Die Staatsanwaltschaft kündigt einen neuen Prozess gegen Gary Dobson und David Norris aufgrund neuer forensischer Beweise an.
November 2011: Beginn des Prozesses. Mikroskopisch kleine DNA Teile von Stephen Lawrence wurden auf den Kleidern der Angeklagten gefunden.
Januar 2012: Urteil: Lebenslange Freiheitsstrafen für Dobson und Norris.
September 2012: Doreen Lawrence wird zur Frau des Jahres in Großbritannien geehrt..
Januar 2013: Stuart Lawrence, der Bruder von Stephen, behauptet, er wäre über 25 Mal von der Polizei angehalten worden, und dass sei diskriminierend und ein nicht Einhalten der Empfehlungen McPhersons.
Juni 2013: Der ehemaliger Polizeispion Peter Francis gesteht in einer Dokumentationssendung vom britischen Fernsehkanal Channel Four (Dispatches), dass er und seine Einheit versucht hätten, durch Spionage den Ruf der Familie zu schänden.
Juli 2013: Nach einem Treffen mit den Lawrences erklärt die Innenministerin sagt dass die Anhalte und Durchsuchungspraxen (Stop and Search) der Polizei untersucht werden, da die McPherson Empfehlungen bezüglich dem Anhalten von Minderheiten immer noch mangelhaft seien. Sie und der Polizeichef Londons versprechen der Spionanklage auf den Grund zu gehen.
August 2013. Doreen Lawrence wird zum lebenslangen parliamentarischen Oberhausmitglied des britischen House of Lords benannt. Sie ist jetzt Baroness Doreen Lawrence.
29 September 2013: Die Lawrence Foundation und bekannte Musiker planen ein großes Galakonzert aus Anlass der Ermordung von Stephen Lawrence
2 thoughts on “Die Leute sind die Arroganz leid. | People have enough of arrogance”
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