Bob Geldof’s Missionary Feathers – Geldofs Missionsfedern

Dieser Bericht wurde im Index des Perlentaucher gelistet und auf taz-mixtape gesendet! Danke!

 

In meinen Bericht in der Taz http://www.taz.de/!149941/ gehe ich das Problem der Vision Afrikas in den Köpfen des Westens und anderer Länder an.  Auf dem Rücken einer immensen Krise werden drei von Ebola betroffene Länder in einen patriarchalischer Rahmen  gezwängt, alte Stereotypen sollen wohl Geld lockern.  Das ganze geht auch ohne all dem.  In diesem Fall war der song “Do they know it’s Christmas time?” sogar persönlich verletzend, denn meine angeheiratete Familie stammt aus Sierra Leone.

http://www.taz.de/!149941/

 

In this report in the German taz, I deal with the paternalistic and falsifying attitude of Geldof’s Band Aid.   It was something that wss also deeply personal, as the family of my wife is Sierra Leonean.  Hopefully something will be learned out of this affair.

 

http://www.taz.de/!149941/

BOD Vivian Wineman on far right successes of Euroelections | GB Zentralrat der Juden über den Erfolg der Ultrarechten

Screenshot 2014-06-17 07.21.09

ENGLISH: Read my interview in the German Jüdische Allgemeine with Jewish Board of Deputies  (BOD) president Vivian Wineman, assessing the ultra right successes of the European elections (use google translate to get translation)

DEUTSCH:  Mein interview mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Großbritannien über den Ultrarechtsrutsch in den #Europawahlen  in der Jüdischen Allgemeinen.

 

Link: www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19297

 

Dieses Interview wurde am 3 Juni 2014 von der Bundeszentrale für politische Bildung empfohlen.

This interview was recommended by the Federal German Agency for political education, of the German Government..

Crossrail & Ukip, Zwei Berichte in der Taz | Two correspondent reports in the taz

Zwei Berichte von mir in der taz, einer über Probleme beim derzeit größten Multimilliarden Bauprojekt Europas. der Ost-West Bahn Strecke Crossrail in London und ein anderer über die UK Independence Partei, welche trotz gegenwärtiger Bemerkungen aus eigenen Kreisen standhaft behauptet, nicht xenophob, rassistisch oder homophob zu sein.

ENGLISH

Two reports by me in the German Taz.  One about problems the work-force of the multi-billion construction site Crossrail experiences.  Crossrail is a new train connection that aims to connect East and West London.  The other report about Ukips claims it would not be a xenophob, homophobe or racist party, and its predictions to come out as the strongest UK party in EU elections.

Crossrail by the way failed to answer further questions by me, whilst the office of the London Mayor simply did not answer at all.  Hardly democracy at not at work of democratic and publicly funded posts and institutions.  It is not the first time the London mayoral office behaved like that, they are either incompetent answering questions or they do it deliberately.

 

Crossrail: http://www.taz.de/Verkehr-in-London/!137943/

Ukip: http://www.taz.de/Europawahl-in-Grossbritannien/!138213/

 

Justice for all. Der ganze Text.

In diesem Bericht bringe ich die Aufstände in London von 1985, bei denen ein Polizist brutal ermordet wurde mit dem Stephen Lawrence Fall, und den Tottenham Aufständen von 2011 zusammen.  Es geht um institutionellen Rassismus und Korruption der Polizei, und einen einen ungelösten Mord.

Leider hat die Taz schwere Restriktionen bezüglich der Länge von Berichten.  So musste mein Bericht in der Taz http://www.taz.de/Londoner-Polizistenmord-vor-Gericht/!134900/ auf das essentielle gekürzt werden.  Unten befindet sich das Orginalskript, welches so manche Punkte genauer erklärt.

All Rechte Vorbehalten (c) Daniel Zylbersztajn

ENGLISH

In this report I talk about the London Riots in 1985 in which a police officer was killed, and how it relates to the case of the murder of Stephen Lawrence and the 2011 Tottenham Riots.

Unfortunately the Taz has to keep articles brief due to the expense of space in the print media.  Hence my article about the trial against Nicholas Jacobs http://www.taz.de/Londoner-Polizistenmord-vor-Gericht/!134900/ was shortened by quite a bit.  I have hence taken the liberty to publish the original script at full lenght here.  Use google translate to translate the German.

(c) All Rights Reserved Daniel Zylbersztajn 2014

In dieser ausführlichen Zusssamenfassung c.a. 13.000 Zeichen

Während für die Ermordung des Londoner Polizisten Keith Blakelock 1985 ein Schuldiger gesucht wird, steht die Londoner Metropolitan Polizei wie noch nie zuvor selber am Pranger.

Tags:Grossbritannien, Rassismus, London Riots, Broadwater Farm, Keith Blakelock, Stephen Lawrence, institutioneller Rassismus, Sepecial Demonstration Squad, Theresa May, Minderheiten in Grossbritannien, Tottenham Riots, Mark Duggan, Nicholas Jacobs,

Aus London Daniel Zylbersztajn

Eigentlich wollte die Staatsanwaltschaft endlich einen Schuldigen für den im Jahr 1985 in London-Tottenham brutal ermordeten Polizisten Keith Blakelock finden, denn in zwei vorherigen Prozessen konnte der Fall nicht gelöst werden. Eine Blamage für die britische Polizei und die Staatsanwaltschaft. Nicht dass sie es nicht versucht hätten. Der Angeklagte Nicholas “Nicky” Jacobs ist inzwischen der Siebte in der langen Folge von Angeklagten, denen seit 1985 die Tat zugeschoben wurde. Auch die Witwe und Söhne des ermordeten Beamten sitzen nun im Gericht, um zu verstehen, unter welchen Umständen Keith Blakelock vor 30 Jahren sein Leben verlor, und vor allem durch wem. Es muss schrecklich die Ermordung des Gattens und Vaters ohne einen Schuldigen hinnehmen zu müssen. Doch obwohl die Staatsanwaltschaft, argumentierte es gäbe neue Beweise, unter anderem einen Raptext in dem der damals minderjährige Angeklagte Jacobs sich der Ermordung des Polizisten brüstete, gab seine Verteidigung, geführt vom Barrister-Anwalt Cortnay Griffiths an, dass diese Beweise keineswegs neu seien, sondern bereits in den vorherigen Prozessen bekannt waren und schon damals nicht ausreichten, um Jacobs zu verurteilen.

Vielmehr muss die Familie des verstorbenen Polizisten hinnehmen, dass sich wohl viele ihrer Fragen auch an die Institution, welcher Keith Blakelock diente, richten müssen,

Von der Polizei wurden großwegig „verletzliche Personen,“ wie es hier im Gerichtsjargon heißt, verdächtigt, unter anderem „Jugendliche mit Lernstörungen“ einer sich unmittelbar neben dem Tatort befindenden Sonderschule, sowie Drogenabhängige. Zwei dubiose Kronzeugen, einer davon ein Drogendealer wurden persönliche Schulden, Rechnungen und Flugtickets durch die Metropolitan Polizei bezahlt, sowie am Ende des zweiten Prozesses jeweils 5000 Pfund überwiesen. Drei Personen, die zunächst des Mordes verurteilt wurden, kamen bereits 1991 wieder auf freien Fuß, nachdem der amtierende Richter urteilte, dass die polizeilichen Beweisaufnahmen bisher vollkommen unzulässig waren, zum Teil ohne rechtliche Vertretung, oder Aussagen in extrem langen Verhörungen etabliert wurden. Ein Prozess gegen zwei der 1985 ermittelnden Beamten blieb jedoch ohne Konsequenzen für die beiden.

Dreimal Old Bailey

Vor etwa zehn Jahren wurden die Nachforschungen der Staatsanwaltschaft durch einen neuen Inspektor aufgenommen, um die bestehenden Dokumente noch einmal zu studieren und um moderne forensische Tests auszuführen. Das Resultat war eine Gruppe von 14 Männern, die im Jahr 2010 verhaftet wurden. Die meisten waren zur Zeit der Tat unter 18-Jahre alt. Gegen einen von ihnen, Nicholas Jacobs, begann letzte Woche im zentralen englischen Kriminalgericht, dem Old Bailey, der Prozess.

Obwohl Jacobs im Prozess immer wieder die Bibel in seinen Händen ballt, ist er kein Fremder im Justizsystem. Wegen einer Schlägerei wurde er einst zu acht Jahren Haft verurteilt, jedoch aufgrund guten Verhaltens schon nach fünf Jahren freigelassen. Doch genau wie in den zwei vorherigen Prozessen werden auch diesmal die selben unzuverlässigen Kronzeugen benutzt. Und ein Zeuge mit dem Codenamen Brown widersprach sich auch jetzt des öfteren. Er hatte unter Strafamnestie vor einigen Jahren zugegeben, dass auch er den Polizisten getreten hatte. Und was die versprochene forensische Beweisaufnahme angeht, so erfuhr man, dass der gesamte Wohnkomplex, auf dem all dies sich damals zugetragen hatte, schon Stunden nach den Aufständen geräumt und gesäubert wurde, um nach Aussagen Hauptermittlers dem Ort damals wieder Normalität zu geben. Nicht nur hier benahm sich die Polizei fahrlässig. Es war deren Fahrlässigkeit, welche überhaupt zu den Ereignissen führte.

Die Ereignisse des Jahres 1985

Am 28 September 1985 schoss die Polizei auf die Mutter eines von ihnen gesuchten Mannes in Brixton, Südlondon bei einer Hausdurchsuchung, obwohl der Gesuchte überhaupt nicht mehr dort wohnte. Dorothy „Cherry“ Groce wurde durch die Schüsse lebenslang gelähmt. Wie ein Laubfeuer verbreitete sich das falsche Gerücht das Groce tot sei.. Es führte zu wütenden Ausschreitungen der Anwohner Baritons, die meisten unter ihnen schwarze junge Männer. Alle, auch die Polizei erwarteten ein Ausbreiten der Unruhen und tatsächlich kam es am 1 Oktober 1985 in Toxeth Liverpool, einer verarmte Sozialgegend, zu Krawallen. Auch Broadwater Farm in Londons Stadtteil Tottenham war eine der vielen Gegenden mit einem großen Anteil schwarzer Familien. Für Sir Kenneth Newman, dem Chef der Londoner Metropolitan Polizei, der zuvor in der Armee in Nordirland diente, war es genau wie andere schwarze Wohngegenden, als eine “Gegend besonderen Interesses” markiert, nicht zuletzt aber auch da der Wohnkomplex mit seinen vielen Etagen und Winkeln im Schlimmstfall als schwer zu kontrollieren galt. Einen Aufstand hier ging es zu verhindern, denn erst vier Jahre war es her, dass 1981 Krawallen auf den Straßen vieler britischer Städte ausgetragen wurde.

Doch den Auslöser der Krawalle in Tottenham, lieferte sich die Polizei selber. Er kam eine Woche nach dem Vorfall mit Dorothy Groce in Brixton. Nach der Festnahme eines Mannes in Tottenham am 5. Oktober 1985, weil dieser angeblich eine gestohlene Autosteuermarke mit sich führte, nahmen sich Beamten ohne jegliche Erlaubnis ihrer Vorgesetzten oder Hausdurchsuchungsbefehl dessen Wohnungsschlüssel und begaben sich zum Zweck einer Durchsuchung in dessen Wohnung. Als Cynthia Jarrett, die dort lebende Mutter des Verdächtigten plötzlich die Polizeibeamten in ihrer Wohnung erblickte, erlag sie nach einer Konfrontation unmittelbar einem schweren Herzinfarkt. Nicht nur waren die Beamten für den Tod Cynthia Jaretts’ verantwortlich, auch ihr Verdacht, dass die Steuermarke gestohlen war, erwies sich als falsch.

Schon Stunden später protestierten Anwohner spontan und betroffen vor der Polizeiwache Tottenhams. Doch am Abend begannen Unruhen im Broadwater Farm Wohnkomplex auszubrechen. Nicht nur Anwohner selber ließen ihrer Frustration und Wut freien Lauf, sondern auch Jugendliche aus anderen Gegenden. Autos wurden als brennende Barrikaden angefackelt. Obwohl für solche Fälle eine Sondereinheit geplant war, schickte die Zentrale eine eher gering ausgestattet Gruppe Polizisten dorthin, darunter auch PC Keith Blakelock. Erst später kamen Sondereinheiten hinzu und begannen eine die lange Konfrontation mit Jugendlichen welche die Einheiten, mit was sie auch nur finden konnten, bewarfen. Als plötzlich ein Feuer in einem der Wohngebäude ausbracht, waren die Sondereinheiten zu weit weg. Blakelock begleitete mit etwa zehn Kollegen die Feuerwehr, damit sie das Feuer löschen kann. Doch es war eine Falle. So bald sie in das Gebäude eingedrungen waren, ging ein wütender Mob auf die Gruppe Polizisten los. Auf der Flucht fiel Keith Blakelock zu Boden und wurde sofort von einer Gruppe von bis zu 40 Leuten überwältigt und brutal angegriffen. Blakelock erlag später einer riesigen Anzahl von Verletzungen, der gerichtsmedizinische Bericht sprach von insgesamt 40 Stichwunden. Als er von anderen Beamten gefunden wird, steckte ein Messer noch tief in seinem Nacken. Ein anderer ebenfalls angegriffener Polizist überlebt seine Verletzungen. Der Kronzeuge will gesehen haben, wie Jacobs mit einer Machete auf Blakelock einschlug. Doch nicht nur Jacobs Verteidigung stellt das infrage.

Justice for all!

Am Montag demonstrierte in der Mittagpause vor dem Old Bailey eine Gruppe von 30 Menschen im Namen der Organisation Tottenham Rights. „Nick Jacobs ist unschuldig!“ steht auf mehreren Plakaten. Der Bemerkung, dass auch wenn Nicholas Jacobs die Schuld an der Ermordung Blakelocks nicht zugewiesen werden kann, andere Menschen für die Ermordung des Polizisten verantwortlich sind, stimmt der Sprecher der Gruppe, Stafford Scott, zu, fügt jedoch gleich an, „es müsse Gerechtigkeit für alle und nicht nur für manche geben, beispielsweise Cynthia Jarrett, Dorothy Groce, oder Mark Duggan. Duggan ein 29-jaehriger Bewohner des Broadwater Farms Wohnkomplexes wurde erst vor zwei Jahren von der Polizei erschossen, obwohl er für die Beamten zum Zeitpunkt der Erschießung keine direkte Gefahr darstellte. Zwei Tage später entflammten in Tottenham die „2011 Riots“ die durch ganz England wüten sollten. Ein Protest gegen die Erschießung gilt als der alles auslösende Funke, auch wenn viele nicht deswegen auf die Barrikaden gingen, sondern eher aufgrund der generellen Aussichtslosigkeit und Stellung junger Menschen in sozial ärmeren Gegenden im Zeitalter der Sozialbudgetkürzungen. Während den darin verwickelten und ertappten Jugendlichen schwere Strafen aufgesetzt werden, wurde in einem gerichtlichen Verfahren den verantwortlichen Polizeibeamten einer Sondereinheit der Metropolitan Polizei jedoch doch die Schuld für die Erschießung Mark Duggans abgesprochen, obwohl im gleichen Prozess festgestellt wurde, dass die Beweisaufnahme für die Überführung Duggans und der Plan dazu, welcher zu seiner Erschießung führte, mangelhaft war. Doch die Belastung der Polizei endet auch hier nicht, sondern zieht sich noch weiter aus.

Angriff der Innenministerin

Wie es der Zufall wollte, deklarierte die Innenministerin Großbritanniens Thereasa May in der gleichen Woche in welcher der Priozess gegen Jacobs begann, dass sie laut Empfehlung des gerichtlichen Gutachters Mark Ellisons eine öffentliche Untersuchung bezüglich einer Sondereinheit Scotlands Yards, dem Special Demonstration Squad, oder kurz SDS, ausrufen würde. Die Einheit wurde ursprünglich zur Infiltrierung von anti-Vietnam Protesten eingerichtet. Schon die Dokumentarsendung der BBC Panorama vermutete im Jahr 2006, dass die Familie und die Freunde von dem im April 1993 ermordeten schwarzen Teenager Stephen Lawrence bespitzelt wurden, um diese dadurch zu entwürdigen und die Glaubwürdigkeit des Freundes von Stehen Lawrence, Dwayne Brooks, der den Angriff miterlebte zu mindern. Als der ehemaliger Geheimagent Peter Francis im letzten Jahr in einer weiteren Dokumentationssendung von Channel Four dies vor laufender Kamera zugab, wies Theresa May den Anwalt Mark Ellison an, dies für die Regierung zu prüfen.

Auch als Polizeibeamte 1993 am Tatort in Elton, London ankamen, und während der so eben erstochene Lawrence auf der Straße verblutete, beschuldigten die Beamten instinktiv zuerst Brooks, aufgrund seiner Hautfarbe, die Situation provoziert zu haben, obwohl er und Lawrence aus heiterem Himmel angriffen wurden, während sie an einer Haltestelle friedfertig auf den Bus warteten. Darüber hinaus sollen Polizeibeamte sich später von dem in kriminellen Kreisen bekannten Vater eines der Täter, bestechen haben lassen.

Die Opfer der SDS waren auch andere. Agenten der SDS werden auch mit der Zeugung von Kindern durch SDS konstruierte Scheinbeziehungen mit Frauen, welche Mitglieder von Naturschutzbewegungen waren, in Verbindung gebracht, und mit dem Missbrauch der Identität zahlreicher verstorbener Personen.  Aucg dagegen soll nun ermittelt werden.

Absichtliches Schweigen im Wahrheitsverfahren

Was all das verschlimmert, ist die Tatsachen, dass im McPherson Untersuchungsausschuss, der das polizeiliche Verhalten im Stephen Lawrence Fall in einem langjährigen Verfahren prüfte, die Existenz des SDS verschwiegen wurde. McPherson urteilte dennoch in seinem 1999-Bericht, dass die Metropolitan Police institutionell rassistisch sei. Einige der von McPherson angeratenen Reformen wurden versprochen und durchgeführt, viele mit Bezug auf den richtige Umgang mit Opfern rassistischer Vorfälle. Ein anderer von McPherson kritisierter Punkt galt den „Stop and Search“ Durchsuchungen in denen schwarze Jugendliche gegenüber anderen disproportional oft von der Polizei angehalten und durchsucht wurden. Doch die Praxis besteht bis heute. Auch schon in den 70’ger und 80’ger Jahren, damals hieß das gleiche noch Suss Law (Suspected Person Law), waren diese Maßnahmen einer der Hauptgründe für die schlechten Beziehungen zwischen jungen schwarzen Männern und der Polizei war. May will deswegen diese Macht der Polizei ebenfalls weiter eingrenzen.

Für Alle!

„Wir demonstrieren hier nicht nur für uns“, deklariert Scott durch sein Megafone der Gruppe entgegnen, „sondern damit dieses Land ein besserer und fairerer Ort für alle wird.“ Der ehemalige Kampagnenleiter der Stephen Lawrence Familie kommt auch zu Wort. „Wir werden nicht aufgeben bis Polizeigewalt untersucht und abgeschafft wird.“ „Lasst uns ein bisschen lauter schreien, damit die uns im Gericht hören“! fordert Scott am Ende: „No Justice, No Peace“! Hallt es durch die Straße!“ Es mag jedoch ein Sinnspruch sein, der auch der Blakelock Familie naheliegen mag. Gerechtigkeit für alle!

Der Prozess gegen Nicholas Jacobs läuft weiter. Ein Ende wird erst im April 2014 erwartet.

Somalis in London Report for Taz, Die Tageszeitung

Deutscher Bericht in der Taz, online lesbar hier www.taz.de/Somalis-in-Grossbritannien/!125624/

My report about Somalis in the UK started when Taz and I thought it would be time to report on this much under-reported African minority in the U.K.  Little did we know that soon Somalis in London would become headline news, courtesy of the idotic acts of the British far right.  Not just was a Somali community centre torched, following the murder of the soldier Lee Rigby, but within the time frame of my research one young Somali young man was stabbed in a street violence incidence in Camden, London and thereafter the events in Nairobi came to label Somalis everywhere.  Not enough Barclays announced it would stop the financial services that facilitated money transfe

rs to Somalia.

My article about the community can be read online here (use googletranslate to get an English translation)

www.taz.de/Somalis-in-Grossbr

itannien/!125624/

 

Was nicht in der Zeitung stand:

“….Eine andere Frau (bei Dadihiye), Fawsiya Barre – sie schneidet gerade Stoff mit einer großen roten Schere – behauptet, es sei ihr egal, ob die Mädchen ein Kopftuch tragen oder nicht, aber was sie überhaupt nicht tolerieren könne, seien „die herunterhängende Hosen der Jungen, „wo man dann die ganze Unterhose sieht“.   Zustimmendes Gelächter bricht im Raum aus.”

English: Sign on Somali Road in the London Bor...
English: Sign on Somali Road in the London Borough of Camden. (Photo credit: Wikipedia)

Die Leute sind die Arroganz leid. | People have enough of arrogance

ENGLISH:

My interview with the barrister Michael Mansfield who represents the Lawrence family in the case of the racist murder of the black teenager Stephen Lawrence.

Due to institutional racism, incompetence and bias of the police against the victim, it took 19 years to convict only two of the possibly six aggressors.

In June 2013 a former MI5 agent alleged the so far unknown point that MI5 sought to actively find dirt “to stop the Lawrences status as the victim archetype.”

Mansfield sees correlations between the recent case of Edward Snowden and the case if Stephen Lawrence.

Please use Google translate to get an English version of the German original.
Http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/

DEUTSCH:

Mein Interview mit dem Rechtsanwalt von Doreen und Nevile Lawrence,  Michael Mansfield.   Ihr Sohn Stephen wurde vor 20 Jahren von rassistischen Pöbel ohne Provokation auf offener Straße in London erstochen.   Danach waren sie einer institutionell rassistischer Polizei ausgesetzt.   Erst 19 Jahre später kam es zur Verurteilung zweier der sechs Verdächtigen.  Im Juni 2013 packt ein ehemaliger Geheimagent von MI5 in einem Fernsehprogramm aus: Nicht nur wurde schlecht gegen die mutmaßlichen Täter vermittelt sondern die Polizei versuchte aktiv den Lawrences Dreck zuzuspielen, eine Tatsache die während des McPherson Ausschusses 1997, der dem Verhalten gegenüber den Lawrences auf die Spur kommen sollte, nicht aufgedeckt wurde.
Mansfield sieht Parallelen zwischen dem Stephen Lawrence Fall und dem Eduard Snowdens.
Link:
Http://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/http:://taz.de/Michael-Mansfield-ueber-staatliche-Willkuer/!122090/

Der Stephen Lawrence Fall om Zeitraffer 1993-2013: (Mit Einbezug von Quellen von The Guardian)
22. April 1993: Ermordung des Teenagers Stephen Lawrence in London durch eine weiße Gang. Sein Freund Duwayne Brooks ist Zeuge.
23. April 1993: Ein Brief in einer Telefonzelle nennt die Verdächtigen.
Mai 1993: Stephens Lawrence Eltern Neville und Doreen Lawrences beschweren sich, dass nicht genug von der Polizei getan würde.
In einer Demo gegen die britische Nazipartei BNP, wirft Duwayne Brooks einen Stein gegen die Nazis. Das Vorgehen wurde von einer Sondereinheit der Polizei bewacht, und nach Aussagen eines ehemaligen Spions 2013, an die Polizei ausgeliefert. Ziel sei es gewesen den Ruf der Lawrences zu schädigen. Der amtierende Richter sagt, der Fall sei irrelevant und spricht Brooks frei.
Mai – Juni 1993: Erste Festnahmen
Juli 1993: Die Verdächtigen werden ohne Anschuldigungen wieder auf freien Fuß gesetzt.
April 1994: Staatsanwalt verweigert eine Anklage.
September 1994: Privater Zivilfall der Lawrences gegen drei der Verdächtigten.
Dezember 1994: Eine versteckte Kamera zeigt einige der Angeklagten mit Messern hantieren und extrem rassistischen Kommentaren.
April 1996: Der private Zivilprozess endet ohne Resultat, da Stephen Lawrences Freund Zeugenaussagen unzulässig sind.
Februar 1997: Gerichtliche Untersuchung des Falles geht weiter. Urteil: „Stephen Lawrence wurde durch eine illegale vollkommen unprovozierte rassistische Attacke von fünf Jugendlichen ermordet.“ Die Zeitung Daily Mail macht eine Seite eins Schlagzeile mit den Namen der Jugendlichen und nennt sie Mörder. „Wenn es falsch ist, sollen sie Klage erheben!“, schreibt sie.
März 1997: Die Polizeiwache Kent macht eine neunmonatige Untersuchung, über die Fahndung. Urteil: „Signifikante Schwächen, Unterlassungen und verlorene Chancen, aber keine rassistischen Vorläufe bei der Verhandlung.“
Juli 1997: Öffentlicher Untersuchungsausschuss wird ausgerufen. Der Innenminister Jack Straw fordert Lektionen über die Art und Weise, wie die Polizei mit rassistisch motivierten Verbrechen umgeht.
März 1998: Untersuchungsausschuss beginnt.
Juli 1998: Lawrence Familie fordert den Rücktritt vom Chef der Londoner Polizei, Sir Paul Condon. Er entschuldigt sich und gibt zu, es gab Fehler.
Februar 1999: Veröffentlichung des McPherson Berichts, über die Resultate des Untersuchungsausschusses. „Die Londoner Polizei ist institutionell rassistisch.“ 70 Empfehlungen werden gemacht (verfügbar im Internet unter http://www.archive.official-documents.co.uk/document/cm42/4262/4262.htm)
September 2002: Zwei der Verdächtigen, Neil Ackourt und David Norris, attackieren einen schwarzen Mann, der sich als Polizist außer Dienst herausstellt und erhalten eine 18-Monatige Strafe.
Juli 2004: Staatsanwaltschaft behauptet sie haben nicht genug Beweismaterial für eine Verurteilung.
April 2005: Ein englisches Gesetz, wo einen Verdächtigen nur einmal der Prozess gemacht werden kann, wird aufgrund des McPherson Berichts abgeschafft.
Juli 2006: Die BBC veröffentlicht eine Dokumentation über den Stephen Lawrence Fall. Londoner Polizei wird aufgerufen sich noch einmal die Tatsachen anzusehen. Doreen Lawrence veröffentlicht ein autobiografisches Buch: “And Still I Rise (Ich wachse dennoch)“, Faber, 2007 . Sie berichtet davon, wie der Mord ihres Sohnes, die Familie kaputt machte und sich Doreen und Neville Lawrence danach trennten, und sie selber manchmal unter Depressionen leide.
August 2006: Erneute Untersuchung der Polizei wird mit 36 Beamten gestartet. Neue forensische Beweisstücke werden untersucht, und neue technische Hilfsmittel werden verwendet.
Oktober 2007: Interne Beschwerdebehörde der Polizei findet keine Beweise für falsches Verhalten eines Polizisten, wie in der 2006 BBC-Sendung, behauptet wurde.
Februar 2009: Eine Stiftung im Namen von Stephen Lawrence wird eröffnet. Eine Kommission macht eine Bilanz über die zehn Jahre seit der Veröffentlichung des McPherson Berichts. Polizei hätte sich geändert, aber Rassismus sei immer noch präsent. Mutter von Stephen Lawrence, Doreen behauptet: Die Polizei versagt immer noch bezüglich schwarzer Briten.“
Juli 2009: Einer der Verdächtigten, Gary Dobson, wird wegen Drogenhandels zu fünf Jahren Haft verurteil.
Mai 2011: Die Staatsanwaltschaft kündigt einen neuen Prozess gegen Gary Dobson und David Norris aufgrund neuer forensischer Beweise an.
November 2011: Beginn des Prozesses. Mikroskopisch kleine DNA Teile von Stephen Lawrence wurden auf den Kleidern der Angeklagten gefunden.
Januar 2012: Urteil: Lebenslange Freiheitsstrafen für Dobson und Norris.
September 2012: Doreen Lawrence wird zur Frau des Jahres in Großbritannien geehrt..
Januar 2013: Stuart Lawrence, der Bruder von Stephen, behauptet, er wäre über 25 Mal von der Polizei angehalten worden, und dass sei diskriminierend und ein nicht Einhalten der Empfehlungen McPhersons.
Juni 2013: Der ehemaliger Polizeispion Peter Francis gesteht in einer Dokumentationssendung vom britischen Fernsehkanal Channel Four (Dispatches), dass er und seine Einheit versucht hätten, durch Spionage den Ruf der Familie zu schänden.
Juli 2013: Nach einem Treffen mit den Lawrences erklärt die Innenministerin sagt dass die Anhalte und Durchsuchungspraxen (Stop and Search) der Polizei untersucht werden, da die McPherson Empfehlungen bezüglich dem Anhalten von Minderheiten immer noch mangelhaft seien. Sie und der Polizeichef Londons versprechen der Spionanklage auf den Grund zu gehen.
August 2013.  Doreen Lawrence wird zum lebenslangen parliamentarischen Oberhausmitglied des britischen House of Lords benannt.  Sie ist jetzt Baroness Doreen Lawrence.
29 September 2013: Die Lawrence Foundation und bekannte Musiker planen ein großes Galakonzert aus Anlass der Ermordung von Stephen Lawrence

 

Terror in London: Balance der Risikofaktoren. Verdacht auf unbehandeltes Trauma. | Terror in London. Possible untreated PTSD in killers of Woolwich say experts

Terror in London: Balance der Risikofaktoren.

(c) 2013 Zylbersztajn, Alle rechte Vorbehalten, (C) 2013 All Rights Reserved

Verdacht auf unbehandeltes Trauma bei Attentätern sagen forensische Experten.

Das Video Michael Adebolajos in der er vor der Handykamera mit Blut verschmierten Händen eine Aussage macht, wurde weltweit gesehen. Aber zu welchen Folgerungen kommen Experten in der forensischen Psychologie hierzu?

Dieser Bericht wurde in den Medien nicht veröffentlicht. Ich würde mich darüber freuen von Lesern zu hören wie nützlich sie diese Interviews aber fanden.  Bitte hinterlassen Sie deshalb einen Kommentar am Ende.

ENGLISH:

Terror in London.  Possible untreated trauma of  murderers could possibly have led to the murder of Lee Rigby say experts.

After the Woolwich murder of Lee Rigby I interviewed two foresic psychologists, leaders in their field,  about the “bloody hands video” that circulated arund the world.  An unusual and interesting and informative assessment of the psychology of those who murdered the soldier Drummer Lee Rigby.

Use googletranslate or similar to get a reasonable English translation (simply put the entire link http://wp.me/p2dMvS-Al  inside.

© DANIEL ZYLBERSZTAJN  2013 Terror in London: Balance der Risikofaktoren.

Verdacht auf unbehandeltes Trauma bei Attentätern sagen forensische Experten

Das Video Michael Adebolajos in der er vor der Handykamera mit Blut verschmierten Händen eine Aussage macht wurde weltweit gesehen. Aber zu welchen Folgerungen kommen Experten in der forensischen Psychologie hierzu?

Daniel Zylbersztajn befragte zwei Experten in menschlicher Gewalt.. Dr. Claire Lee ist Expertin in Kriminalitätsentwicklung, Entscheidungsvorgängen am Tatort, und Persönlichkeitsstörungen. Sie arbeitet an der Universität Portsmouth im internationalen Forschungszentrum für forensische Psychologie. Dr. Jeff Victoroff ist ein Arzt und Professor für klinische Neurologie und Psychiatrie an der Universität von Südkalifornien. Seine Spezialisierung liegt bei menschlicher Aggression, der Psychologie von Terroristen und Selbstmordattentäterin und er ist Mitglied vieler internationaler Gremien über Terrorismus und Aggression unter anderem für die NATO und die Vereinten Nationen.

Daniel Zylbersztajn: Wie würden Sie die Aussagen von Michael Adebolajo vor einer Handykamera auslegen, nachdem er gerade den britischen Soldaten Lee Rigby auf offener Straße brutal zerhackt hatte. Er entschuldigt sich sogar, dass Frauen dies sehen mussten. Liegt hier etwa eine mentale Erkrankung vor?

Nee: Es ist ein Beispiel von Radikalisierung, im Gegensatz zu einer mentalen Störung, weil es ihm möglich ist, sein Verhalten in dieser Extremsituation zu erklären und zu rechtfertigen.

Victoroff: Genaues kann man aus dem Video nicht schließen. Adebolajo zeigt in dem Video weder Anzeichen, die auf Wahn, interne Dränge oder schizophrene Störungen deuten lassen, aber man kann es nicht ausschließen. Auch ist der Grad seiner Erregung ist eher untypisch für eine starke Depression. Die relativ deutliche Rede und der stabiler Stand und Gang machen auch einen Rausch, wie durch Alkohol, unwahrscheinlich. Was seine Entschuldigung gegenüber Frauen betrifft, ist es schwer zu beurteilen, ob es eher was mit seinem Temperament, seiner Erziehung, oder kulturell Gelerntem zu tun hat, oder ob er in der Tat ein kleines bisschen Reue zeigt. Es können aber auch derartige psychodynamischer Faktoren vorliegen, für die man fünf Jahre Untersuchung braucht, um sie zu entdecken.

Daniel Zylbersztajn: Sie sagen er erklärt seine Tat mit relative Klarheit. Ein Akt eines rationell denkenden Terroristen also?

Victoroff:Nach meinem besten Wissen ist Rationalität keine menschliche Eigenschaft. Sie meinen eher das Fehlen einer starken Denkstörung, so wie etwa ein Wahn? Aber Sie sollten beachten, dass Menschen die nicht an einer mentalen Krankheit leiden, dennoch nach Schemen unzähliger bewusster und emotionaler Neigung handeln. Nimmt man die Rede Adebolajos buchstäblich, dann kann sein emotionales Motiv für seine Gewalttat zu begehen, eine Kombination der folgenden vier Szenarien sein:

Eine Reaktion auf echte Vorkommnisse, vor allem die nicht-islamische westliche Militärbesetzung auf hauptsächlich islamisch bewohnten Boden

Die Art wie durch seine eigene Persönlichkeit diese Ereignisse interpretiert und gefühlt werden. Zum Beispiel alles in „schwarz-weiß“ zu sehen, was ganz typisch bei Fundamentalisten ist und die Wahrnehmungsflexibilität mindert.

Einflüsse von Personen die ihm als wichtig und gebührend erscheinen, wie zum Beispiel bestimmte Imame.

Ein Auslöser aufgrund einer persönlichen Verletzung oder Demütigung, und welche er seinen politischen Feinden zuspielt, oder so irrelevant ist, wie der Abbruch einer Beziehung, also ein Racheakt oder eine verlagerter Wut.

Daniel Zylbersztajn: Adebolajo befand sich aber nach Aussagen der englischen Medien seit mindestens sechs Jahren im Zirkel militanter islamischer Randgruppen. Ist so eine Assoziation auch genug, um einen Menschen zu solchen Gewaltakten zu bewegen, oder bedarf es dazu gewisser psychologischer Schwächen?

Nee: Je mehr Risikofaktoren bestehen, umso wahrscheinlicher ist das Ausgeliefertseins zur potenziellen Indoktrinierung. Zu solchen Faktoren gehören alle möglichen soziologischen und individuellen Faktoren. Zum Beispiel sind die soziologischen eine Abstammung von einer marginalisierten Gruppe, als auch ein versperrter Zugang zum Erziehungssystem, zu gesundheitlicher Verpflegung, oder zum Arbeitsmarkt. Das Erfahren von Rassismus und rassistischen Attacken, persönliche oder familiäre Traumata, Misshandlung, sowie das Fehlen von Respekt durch andere in Autoritätsstellungen gehören ebenfalls zu diesen Faktoren. Sie hinterlassen alle ein Gefühl der gesellschaftlichen Ausschließung. Wenn man zu diesen soziologischen Faktoren, individuelle Faktoren zieht, dann wird es wahrscheinlicher, dass sich jemand durch solche Bewegungen indoktrinieren lässt.

Daniel Zylbersztajn: Sie nannten auch individuellen Faktoren?

Nee: Zu individuellen Faktoren gehören Erinnerungen an traumatische Vorfälle, ein niedriges Selbstbewusstsein und eine Ausgesetztheit externer Kontrolle der Lebensumstände, sowie verschiedene Persönlichkeitsstörungen, sowie narzisstisches oder unsoziales Verhalten. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass sich jemand solchen Bewegungen anschließen würde, ohne dass einige dieser Faktoren zutreffen.

Victoroff: Individuen haben viele Zugehörigkeiten, Schulkollegen, Religion, Familie oder ein Fußballverein. Irgendwann in Adebolajos Leben verstärkte sich sein Zugehörigkeitsgefühl mit denen, welche wütend auf das Benehmen des nicht-islamischen Westens sind, und zum Ausschluss aller anderen Zugehörigkeiten.

Daniel Zylbersztajn: Was sie da beide sagen, hört sich an, als ob nahezu jeder zum Terroristen gedrängt werden kann. Ihre genannten Faktoren sind ja bekannte Muster aus dem Leben vieler?

Fast jeder kann zum Terroristen gedrängt werden. Aber einige wissenschaftliche Beweise suggerieren, dass nur eine kleine Untergruppe sich tatsächlich bewaffnet und die Zivilbevölkerung angreift. Depression, angeborene Aggression, Verlustgefühle und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und eine Tendenz die Welt in Schwarz und Weiß zu sehen sind wohl die entscheidenden Faktoren, die jemanden dazu bringen politischen Beschwerden mit Gewaltakten zu beantworten, etwa eine Person unter Zehn oder gar hunderttausend Anderen, eher selten.

Nee: Es mag selten sein, aber immer mehr Menschen sind davon betroffen, und zwar in Gesellschaften auf der ganzen Welt. Der Grund ist die sich global ausgebreitete Rezession.

Daniel Zylbersztajn: Oh das ist ja Armut als einer der Hintergründe. Bei diesem Fall in London reden aber alle von Religion und Ethnizität?

Nee: Ich weiß nicht welche Entscheidungskriterien die Regierungsanalytiker benutzen, aber in den Medien liegt der Schwerpunkt wahrscheinlich zu oft nur bei Ethnizität.

Daniel Zylbersztajn: Es heisst, dass Adebolajo wahrscheinlich in Kenia vom dortigen Geheimdienst gefoltert worden ist, und dass man ihn auch mit sexueller Misshandlung gedroht hätte. Danach wurde er von den englischen Sicherheitskräften verfolgt. Er sei dadurch ein verschlossener Mann geworden, im Gegenteil zu vorher. Vom Mittäter Michael Adebowale wird gesagt, dass er miterleben musste, wie ein Freund aufgrund eines brutalen rassistischen Angriffs starb, bei dem auch er selber vom Täter verletzt worden war. Welchen Einfluss können solche Erlebnisse haben, ins besondere, wenn es schon ein vorheriges Interesse an militanten Bewegungen gab?

Nee: Wenn sich diese Tatsachen über die Folter und den miterlebten Mord als wahrhaft erweisen, besteht bei mir überhaupt kein Zweifel, dass solche Erfahrungen die beiden verletzlicher gemacht haben könnten, um durch radikalen Gruppen indoktriniert zu werden. Solche Erfahrungen sind aber traumatisch bedingt, im Gegensatz zu psychotischen mentalen Erkrankungen.

Victoroff: …und sie mögen auch Rache gegen die Leute suchen, von denen sie glauben dass sie die persönliche Verletzungen verantwortlich sind. PTBS stört die emotionale Regulierung und senkt die Schwellgrenze, bei der unproportionale Reaktionen provoziert werden können. Aber eine Komplikation von PTBS war auf alle Fälle kein Faktor beim Mord selber. Nichts im Video lässt darauf schließen, dass er bei der Tat in einem dissoziativen Zustand war.

Daniel Zylbersztajn: Wer kümmert sich denn in Großbritannien, um Menschen die Traumata erfahren haben?

Nee: Behandlungszentren im mentalen Bereich. Der Überweisung zu einer Behandlung geht über den Hausarzt. Aber diese Behandlungszentren sind in Großbritannien vollkommen überlastet. Es ist möglich, dass Tausende, niemals um Hilfe fragen, und gerade dann, wenn sie sich ohnehin von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen.

Daniel Zylbersztajn: Und hätte man den beiden helfen können? Sollten Fachkräfte im mentalen Gesundheitsbereich viel öfter mithelfen? Wenn die Effekte der traumatischen Erfahrungen in einer Therapie aufgearbeitet worden wären, dann wäre es weniger wahrscheinlich gewesen, dass Adebowale und Adebolaja ihre Missstände durch das Aufsuchen einer radikalen Gruppe gelöst hätten.

Victoroff: Aber echte mentale Erkrankung ist oft gar nicht vorhanden. Ich glaube nicht, dass eine erweiterte Überwachung durch Experten im Bereich der mentalen Gesundheit Terrorakte ernsthaft verringern würde.

Laut Aussagen einer englischen Sozialarbeiterin im mentalen Gesundheitsbereich gegenüber Daniel Zylbersztajn, ist mentale Gesundheitsversorgung für Menschen mit Migrationshintergrund ein offenes Minenfeld. Menschen mit Migrationshintergrund werden im Gegensatz zu anderen disproportional als chronisch mental krank diagnostiziert „und mit Drogen voll gestopft,“ oder überhaupt gar nicht aufgenommen. Psychotherapie für nicht chronische mentale Zustände wie PTBS ist eher eine rare Behandlung. Deshalb gibt es viel Misstrauen gegenüber diesem Sektor unter Migranten, und oft bestehen auch erhöhte Stigma bezüglich einer Diagnose mentaler Probleme und bezüglich der psychologischer Versorgung. Kürzungen in den Budgets der mentalen Gesundheitsversorgung in England aufgrund der Rezession haben diese Situation nur noch verschärft. Wie auch Nee bestätigte, viele Betroffene erhalten keinerlei Hilfe.
 © DANIEL ZYLBERSZTAJN  2013

 

Taz: Homophobie: Er lebt in mir. Amal Fashanu über ihren Onkel. Homophobia: He lives inside me! Amal Fashanu about her uncle.

uprightIn diesem Interview, dass ich mit Amal Fashanu in London führte , redet die Nichte des Fußballers Justin Fashanu, über ihre Erinnerungen an ihren Onkel, der einzige Profifußballer bisher der sich je outete, und über Rassismus und Homophobie im professionellen Kickersport.  Das Interview wurde fasst ganz abgedruckt.  Ihm galt eine ganze Seite in der Taz.

Link: www.taz.de/Schwuler-Fussballer-Justin-Fashanu/!105838/

English:All Rights Reserved (c) 2012 Roar UK

In this exclusive interview that I made with Amal Fashanu the niece of the late Justin Fashanu, she talks about her personal memories of her uncle, his death, homophobia and racism in professional league football.  The interview appears almost in its complete length.  Taz dedicated a whole page to it with a rare  picture of Amal Fashanu together with her uncle.

Link: www.taz.de/Schwuler-Fussballer-Justin-Fashanu/!105838/

fash

This interview can be made available via Taz.de in English (licence fee and translation fees will apply).  For other language requests please get in contact wi

th me or via sport{at}taz.de

Taz: Affen auf serbischen Tribünen / Monkies in Serbian ranks

Danny Rose of Tottenham Hotspur {| class="...
Danny Rose of Tottenham Hotspur (Photo credit: Wikipedia)

Mein Text über Rassismus von den serbischen Fußballfans beim U21 Spiel gegen England.

LINK:  taz.de/Rassismus-bei-U-21-Fussballspiel/!103825/

My article regarding racism towards Danny Rose during the U21 football game between England and Serbia (German).

LINK:  taz.de/Rassismus-bei-U-21-Fussballspiel/!103825/

Tageszeitung (Taz): „Genetischer Reduktionismus ist falsch“ (genetic reductionism is false) (interview)

Usain Bolt after his victory and world record ...

Heute,  Interview mit US Forscher bezuegl. Rassismus, genetischen Reduktionismus und Sport.  Warum sind Jamaikaner wie Usain Bolt und Yohan Blake so gut im Sport?

www.taz.de/US-Forscher-ueber-Rassismus-im-Sport/!99192/

Today interview with John Hoberman about genetic determinism, sport, black athletes and Barack Obama (German)
www.taz.de/US-Forscher-ueber-Rassismus-im-Sport/!99192/